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Genesis GV60 Sport Plus.

Genesis GV60 Sport Plus – Einfach elektrisierend!

Es ist eine Premiere für das Schweizer Online-Magazin für Politik & Lifestyle, ProudMag.com. Wir dürfen Ihnen das erste Mal seit Gründung des Magazins ein ausgereiftes und in vielen Hinsichten aussergewöhnliches Elektroauto vorstellen; den Genesis GV60 Sport Plus. Mit einer Nennleistung von 360 kW / 490 PS bei 700 Nm Drehmoment, einer maximalen Ladekapazität von 800-V sowie einer respektablen Reichweite von über 400 Km, ist das Fahrzeug in allen Belangen eine berechtigte Alternative zum herkömmlichen Automobil. Auf Annehmlichkeiten, Komfort, Luxus und auf technische Raffinessen muss im Genesis niemand verzichten. So laden wir Sie zu einer Probefahrt im GV60 Sport Plus ein. Nehmen Sie Platz, legen Sie sich den Sicherheitsgurt an und machen Sie sich auf etwas gefasst. Denn der Genesis GV60 Sport Plus ist aus vielerlei Perspektiven betrachtet: Einfach elektrisierend!

Als Automobil-Enthusiasten interessiert und fasziniert uns hier beim Schweizer Online-Magazin ProudMag.com alles, was mindestens zwei Räder hat, einen Motor selbstverständlich mit eingeschlossen. Egal ob mit 100 Oktan Benzin befüllt, mit knisternder Elektrizität aufgeladen oder anderweitig unterwegs – wir hier lieben Autos und heissen alle Arten von Neuentwicklungen willkommen.

Was uns der Südkoreanische Hersteller Genesis mit dem GV60 Sport Plus präsentiert, ist ein Fünf-Sterne Gourmet-Menü mit absolutem Suchtpotential. Unser Urteil im ProudMag.com Fahrbericht:

Gleich zu Beginn. Etwas müssen wir dem asiatischen Mutterhaus von Genesis, Hyundai, an dieser prominenten Stelle zugestehen … Nämlich, dass sie Autos bauen können … Seit Jahrzehnten. Und zu guter Letzt. Selbstverständlich ist auch am Genesis GV60 nicht alles perfekt. Wir kommen später noch ausführlich darauf zu sprechen.

Das ProudMag.com unterzieht den Genesis GV60 Sport Plus einem ausgedehnten Stresstest über Alpenpässe bis ans Ende der Schweiz

Der GV60 ist der erste vollelektrische Genesis. Er teilt die EV-Plattform für seinen Elektroantrieb, E-GMP (Electric-Global Modular Platform) genannt, mit dem Hyundai Ioniq 5. Schon rein äusserlich lässt sich in der Design-Sprache der beiden Autos eine gemeinsame Abstammung erkennen; quasi eine familiäre DNA. In dieser Hinsicht profitiert das Tochterunternehmen Genesis natürlich vom Technologie-Transfer mit dem Mutterhaus Hyundai. Die Marke hat sich bereits vor vielen Jahren der elektrischen Mobilität zugewandt. Der GV60 ist bereits das dritte komplett elektrische SUV-Modell der Marke Genesis. Das Know-How der Südkoreaner zahlt sich aus. Indem mit Genesis ein Hersteller von Elektroautos am Markt ist, dessen E-Modelle über einen erprobten Antrieb verfügen. Wer sich ein wenig mit Autos beschäftigt weiss, dass die Hersteller aus Asien, in diesem Fall aus Südkorea, qualitativ und technisch der Konkurrenz aus Europa ebenbürtig sind. Und dass asiatische Hersteller aus China oder Japan in so manchen Bereichen der Elektromobilität sogar überlegene Konzepte haben.

So braucht sich auch der Genesis GV60 Sport Plus mit einer Nennleistung von bis zu 360 kW (490 PS), einer Reichweite pro Batterieladung von bis zu 517 km sowie einer leistungsstarken 800-Volt-Architektur für schnelle Ladezeiten nicht vor der Konkurrenz zu verstecken. In lediglich 18 Minuten ladet der Genesis von 10 auf 80 % Kapazität. Alle Versionen des GV60 verfügen über eine leistungsstarke 77,4-kWh-Lithium-Batterie, die unter dem Boden der E-GMP-Plattform, zwischen Vorder- und Hinterachse, untergebracht ist. Der Spurt von null auf 100 km/h dauert nur 4,0 Sekunden. Das Modell ist 4.5 Meter lang und 1.9 Meter hoch. Das Kofferraum-Volumen beträgt bis zu 1’550 Liter. Bereift ist der Genesis vorne und hinten mit Michelin Pilot Sport EV der Dimension 255 / 40 R21,

Die Redaktion vom Schweizer Online-Magazin ProudMag.com ist vom E-Virus erfasst

Über hunderte Kilometer und mehrere Alpenpässe hinweg, in städtischen und ländlichen Gefilden haben wir den vollelektrischen GV60 auf eine harte Probe gestellt. Um danach nach subjektiven Kriterien zu entschieden, ob wir das vollelektrische Modell empfehlen können – oder eben nicht.

Auto Motor und Sport hat ein interessantes Video zum Genesis GV60 produziert

Unsere deutschen Kollegen von Auto Motor und Sport haben zu diesem Thema ein interessantes Video auf YouTube gestellt. Bitte beachten Sie, dass das Video bereits vor einiger Zeit veröffentlicht worden ist und das daher nicht mehr alle Angaben, die darin gemacht werden, heute noch aktuell sind. Trotzdem, Sie finden darin eine Menge nützliche Infos zum Thema Batterieleistung, Rekuperation u.v.m.: https://www.youtube.com/watch?v=PN09xGJSBQ4

Von Zürich bis ans Ende der Schweiz mit nur einer Akkuladung

Start Zürich: 7. August 2024 um 16.00 h / Temperatur: 26 Grad.
Route: 213 Km (Zürich – Graubünden – Münstertal / laut Google Maps)
Reichweite: 271 Kilometer (laut Instrumenten-Display)
Akkustand: 69 % (laut Instrumenten-Display)

Distanz Landquart-Davos: 46 Km (laut Google Maps).
Distanz Landquart-Davos: 86 Km (laut Instrumenten-Display).

Distanz Davos-Flüela Passhöhe: 14 Km (laut Google Maps).
Distanz Davos-Flüela Passhöhe: 42 Km (laut Instrumenten-Display)

Distanz Flüela Passhöhe-Susch: 13 Km (laut Google Maps).
Distanz Flüela Passhöhe-Susch: – 17 Km (laut Instrumenten-Display).

Stand Zernez:
Reichweite: 47 Km
Akkustand: 15 %

Distanz Susch-Zernez: 7 Km (laut Google Maps).
Distanz Susch-Zernez: 6 Km (laut Instrumenten-Display).

Mit dem Genesis GV60 Sport Pluss souverän über den Flüela Pass, den Ofenpass, den Brenner Pass und den Umbrail Pass (Passo dello Stelvio) gedüst …

Nun aber zurück zu unserem Trip ans Ende der Schweiz …

Die Distanz bis ins Val Müstair beträgt 35 Km. Ich habe aber bloss noch rund 47 Km in den Batteriezellen. Das wird sehr knapp, denke ich mir, und entscheide mich spontan dazu, die Ladestation in Zernez im Schweizerischen Nationalpark anzusteuern.

Nach Ladestelle Zernez:
Reichweite: 102 Km
Akkustand: 29 %

Ofenpass Passhöhe:
Reichweite: 52 Km
Akkustand: 18 %

Sta. Maria (Ankunft):
Reichweite: 63 Km
Akkustand: 20 %

Getestet haben wir den Genesis GV60 Sport Plus AWD ausserdem bei weiteren, abenteuerlichen Fahrten – diesseits und jenseits von asphaltierten Strassen. Beispielsweise nach Lü (1920 M.ü.M), der höchstgelegensten Gemeinde der Schweiz. Dort befindet sich ein faszinierendes Astronomisches Observatorium. Wir können einen Besuch der Sternwarte sehr empfehlen. Und wenn wir bereits bei den Superlativen sind. Der GV60 musste sich auch einem Härtetest am Stelvio Pass (2757 M.ü.M.) unterziehen. Die Strasse bis zur Passhöhe ist eine Herausforderung für Mensch und Maschine. In dieser Hinsicht ist der Brenner Pass (1370 M.ü.M.) für den Genesis nicht mehr als ein Spaziergang im Park. Bravo!

Was uns am Genesis GV60 Sport Plus gefallen hat

Das Design das GV60 Sport Plus ist für meinen persönlichen Geschmack ganz hervorragend gelungen. Das Auto wirkt sportlich, elegant, souverän. Crossover-Utility-Vehicles (CUV) oder auch Hochleistungs-Elektrofahrzeuge nennt sich diese Kategorie von E-Autos. In die sich auch der formschöne Grand Tourer GV60 von Genesis einreiht. Das Unternehmen selbst nennt das Design-Konzept: athletische Eleganz. Das passt perfekt.

In Sachen Fahrdynamik und Fahrkomfort ist der Genesis GV60 eine wahre Offenbarung. Das elektronisch gesteuerte, adaptive Dämpfersystem ist mit einer MacPherson-Federbein-Aufhängung verbunden. Die Dämpfung reagiert damit blitzschnell auf die Beschaffenheit der Fahrbahn. Dafür sorgen ausgereifte und empfindliche Sensoren an der Front des Fahrzeuges. Dank einer sensiblen Stabilitätskontrolle, mitunter einem elektronischen Sperrdifferenzial, e-LSD genannt, wird das Drehmoment optimal auf die Räder verteilt. Was dynamische Kurvenfahrten quasi heraufbeschwört. 700 Nm Drehmoment liegt an im GV60. Eine schier unglaubliche Kraft. Nicht einmal Sportwagen-Hersteller erreichen solche Werte. Diese geräuschlose Beschleunigung ist unfassbar anmutig und kraftvoll zugleich. Diese Stille, während dessen die Landschaft immer schneller an mir vorbeieilt, ist suchterzeugend.

Die Batterie des Genesis GV60 ist tief im Fahrzeug angeordnet. Zwischen der Vorder- und Hinterachse. Was für einen niedrigen Schwerpunkt und darüber hinaus für eine optimale Gewichtsverteilung sorgt. Damit ist der Genesis in seinem Kurvenverhalten und seiner Stabilität (beinahe) so agil wie ein Sportwagen. Die ganz hervorragende Wankelsteifigkeit des GV60 verbessert den generell sportlichen Eindruck des Genesis noch zusätzlich. Im Boost-Modus, der sich auf Tastendruck am Lenkrad aktivieren lässt, setzt der Akku zusätzliche 40 kW frei. Für rund 10 Sekunden. Das ist beeindruckend.

Kurze Kritik 1: Bei aller Beschleunigung und Fahrdynamik. Mit über 2 Tonnen Gewicht – alleine die Lithium-Ionen Batterie im Genesis GV60 Sport Plus wiegt satte 479 Kg, ist so ein E-Auto nicht nur schnell sondern auch schwer. Das Leergewicht des GV60 beträgt laut Fahrzeugausweis 2’220 Kg und die maximal zulässige Zuladung 420 Kg. Was einem Gesamtgewicht von 2’640 Kg entspricht. Dazu kommt noch die Dachlast von maximal 100 Kg. Das ist zu schwer.

Kurze Kritik 2: Ich persönlich würde mir eine zusätzliche, ein wenig weichere Fahrwerks-Abstimmung wünschen. Eine Einstellung, bei der das Fahrwerk in der Zug- und Druckstufe weniger direkt reagiert. Dem Fahrkomfort zuliebe. Das wäre fantastisch.

Das Crystal-Sphere System im Genesis GV60 Sport Plus ist phänomenal

Das Navigations-System im Genesis GV60 Sport Plus ist sehr einfach und übersichtlich in der Bedienung. Die Anzeige im Navi für Schnell-Ladestationen in unmittelbarer Nähe ist sehr umfassend. Auch berechnet das System im Voraus die eventuellen Lade-Stopps. Über die 12,3 Zoll grossen Bildschirme werden alle relevanten Daten gut ersichtlich und gestochen klar dargestellt. Das ist sehr gut.

Was mir besonders gut gefallen hat ist, wie sehr sich der GV60 personalisieren, sprich auf die eigenen Bedürfnisse anpassen lässt. Egal ob wir nervige Töne ausschalten, neue angenehme Klänge hinzufügen möchten, Funktionen wie den Spurhalte-Assistenten ein- oder ausschalten möchten, über das Bordsystem lässt sich beinahe jedes Detail verändern oder verfeinern. Das ist phänomenal.

Das Bang & Olufsen Audio System mit bis zu 17 Lautsprechern und aktiver Fahrgeräusch-Unterdrückung ist eine hochwertige und unbezahlbare Ergänzung im Premium-Modell GV60. Die Anlage ist von einer ganz vorzüglichen Qualität und verwandelt den Genesis in eine regelrechte Sound-Box. Auch wenn die Feineinstellung mit dem System gewöhnungsbedürftig ist, so erlaubt es doch eine Vielzahl an auditiven Höhepunkten. Als Musik-Liebhaber hätte ich es jedoch gerne gesehen, wenn auch in den B- und C-Säulen Lautsprecher verbaut wären. Damit wäre das lebendige Sound-Erlebnis noch beeindruckender. Das ist hochwertig.

Das Interieur ist hell und einladend gestaltet. Das Raumempfinden im GV60 ist grosszügig und bequem. Das Design ist schlicht gehalten, sogar am Armaturenbrett sind die Schalter auf ein Minimum reduziert. Die Materialien bestehen aus natürlichen, recycelten Stoffen, wirken hochwertig und dem Prädikat Premium würdig. So sind beispielsweise die Türverkleidungen zu 15 % aus recycelten PET- und Nylongarnen hergestellt, während mindestens 15 % des Leders, das für Sitze, Türarmlehnen und Mittelkonsole verwendet wird, aus Polymeren gefertigt ist, die aus natürlichen Produkten wie Mais gewonnen werden. Was für das angenehm wohlige Gefühl sorgt, beim Autofahren auch noch etwas Gutes für die Umwelt getan zu haben.

Für eine angenehme Atmosphäre im Innenraum sorgt auch die ganz hervorragend entwickelte Klima-Automatik. Als würde ein frischer Wind durch’s Auto streifen, erscheint es mir. Die Integration vom eigenen Smartphone, ob Android oder Apple, funktioniert problemlos. Was der absolute Hammer ist, ist die Crystal Sphere Steuerung auf der Mittelkonsole. Mit der Kristallkugel, die sich um 180 Grad dreht. Damit lässt sich das Auto in allen Belangen steuern, mitunter auch das Shift-by-Wire-Getriebe. Solche Spielereien, so frisches und innovatives Design lädt ein zum Verweilen und macht das Fahren zu einem Genuss. Das ist genial.

Was uns am Genesis GV60 Sport Plus nicht gefallen hat

Auf der Autobahn muss das Lenkrad alle 300 Meter angefasst werden. Ansonsten geht ein nerviger Alarm los und im Head-up-Display erscheint andauernd eine blickende Warnanzeige. Das Lenkrad muss während längerer Zeit an verschiedenen Stellen angefasst werden, damit das System das autonome Fahren nicht unterbricht. Auch reagiert das Lenkrad nicht immer gleich direkt aufs Anfassen. Sodass es teilweise bis zu 20 Sekunden dauern kann, bis die optischen und akustischen Alarmzeichen wieder verschwinden. Das ist nervig.

Bei Spurwechsel auf der Autobahn kann das System plötzlich und ohne Vorwarnung ausfallen. Auch fährt das Auto bei Spurwechsel zuerst ganz an den Fahrbahnrand, um danach wieder ein wenig zurück in die Mitte der Spur zu schwenken. Das ist unangenehm.

Was auch nervt ist, dass sich die Türen am Auto ständig öffnen und schliessen, wenn man mit dem Schlüssel in der Tasche am Fahrzeug steht. Auch die Heckklappe geht plötzlich auf, wenn man am Heck steht und sich der Autoschlüssel in unmittelbarer Nähe befindet. Mühsam, wenn ich zufälligerweise meinen Kaffee auf der Heckklappe abgestellt habe und nun das ganze Gebräu übers Auto läuft. Das ist mühsam.

Die Heckklappe schliesst und verriegelt sich auch dann komplett, wenn beispielsweise eines der Ladekabel noch aus dem Kofferraum herausragt. Ich war in dem Augenblick heilfroh, dass mein Ladekabel und nicht meine linke Hand von der Heckklappe erfasst und gequetscht worden ist. Das ist gefährlich.

Es gibt bei Genesis zwar die Option, dass man das Auto mit dem eigenen Fingerabdruck oder über eine Gesichtserkennung öffnen und schliessen kann. Aber diese Funktionen habe ich nicht getestet. Dafür wäre ein zweiter Fahrzeugschlüssel nötig, und den habe ich Idiot leider in Zürich vergessen. Das ist dumm.

Gerne hätte ich auch den automatischen Einparkassistenten (Remote Smart Parking Assist) getestet. Damit kann das Fahrzeug mit dem Schlüssel per Knopfdruck aus der Ferne ein- oder ausgeparkt werden. Aber ich habe mich das im normalen Strassenverkehr nicht getraut zu testen. Das ist peinlich.

Im Handbuch steht, dass man beim Waschen des GV60 mit dem Hochdruckreiniger nicht direkt auf die Sensoren, die Kameras sowie den umgebenden Bereich gehen soll. Weil die Technik beschädigt werden könnte. Aber der Genesis ist voller Sensoren oder Kameras und es ist schwierig, beim Reinigen stets alle Stellen auszulassen, die sensibel sind. Das ist aufwendig.

Was mich am GV60 auch gestört hat, sind die äusserst filigran ausgefallenen Türgriffe. Da hat Genesis zwar richtig gedacht, aber leider Gewicht an der falschen Stelle eingespart. Denn die Türgriffe dehnen sich sichtlich unter der Last der schweren Seitentüren und ich frage mich, ob das Material diese Belastung auf die Dauer tragen kann. Das ist zu filigran.

Preis Genesis GV60: ab 64’000 Schweizer Franken.