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Nicolas A. Rimoldi, der Präsident von MASS-VOLL, will 2027 als Partei zu den National- und Ständeratswahlen antreten, wie er im Interview mit dem ProudMag.com ausführt. (Bild zVg)

Interview mit Nicolas A. Rimoldi dem Präsidenten von MASS-VOLL

Nicolas A. Rimoldi, der Präsident von MASS-VOLL, spricht im Interview mit dem Schweizer Online-Magazin für Politik, ProudMag.com, über den Fall Sanija Ameti. Seine Bewegung hat mit der Strafanzeige gegen die ehemalige Politikerin der Grünliberalen Partei das laufende Strafverfahren angestossen. Ausserdem erklärt Rimoldi in Gespräch, weshalb er Nils Fiechter, den Präsidenten der Jungen SVP, für eine Fehlbesetzung hält. Und warum die Freisinnig Demokratische Partei FDP unweigerlich dem Niedergang geweiht ist. Weshalb er sich gegen die digitale Identitätskarte E-ID einsetzt und aus welchen Gründen er die Bilateralen III mit der Europäischen Union für einen Knechtschaftsvertrag hält. Er fordert von der Politik ein klares Bekenntnis zur bewaffneten Neutralität und Souveränität der Schweiz. Und er stellt in Aussicht, dass MASS-VOLL bei den kommenden National- und Ständeratswahlen 2027 als Partei antreten und um Wählerstimmen kämpfen wird.

Die Bewegung MASS-VOLL hat im vergangenen Herbst Strafanzeige gegen Frau Sanija Ameti eingereicht. Wie kommentieren Sie den Umstand, dass die Staatsanwaltschaft Zürich nun aufgrund Ihrer Anzeige Anklage gegen Frau Ameti erhoben hat?

Nicolas A. Rimoldi: Wir bei MASS-VOLL sind sehr erfreut, dass unsere Strafanzeige zu strafrechtlichen Konsequenzen geführt hat. Die Justiz hat für einmal funktioniert. Leider war dass in den letzten Jahren immer weniger der Fall. Denn Leute von links-grün werden von der Justiz meistens mit Samthandschuhen angefasst. Politisch hatte die Anzeige für Sanija Ameti leider keine Konsequenzen. Die Frau ist immer noch Mitglied vom Gemeinderat. Sie ist nicht zurückgetreten und damit noch immer im Amt. Auch bei der Operation Libero ist sie immer noch in Amt und Würden. Deutlicher könnten sich die Operation Libero nicht als Schweiz-feindliche Organisation disqualifizieren. Es gab eine riesige Solidaritätswelle für Frau Ameti, von Leuten mit Rang und Namen. Politiker von links-grün haben die Frau unterstützt und damit ihre abscheuliche Tat gebilligt. Und haben damit unmissverständlich legitimiert, was Ameti getan hat. Nämlich den christlichen Glauben zu verhöhnen.

Ist das in der Anklage geforderte Strafmass Ihrer Ansicht nach angemessen?

Es ist ein Schritt in die richtige Richtung. Meines Erachtens ist die Strafe zu niedrig angesetzt. Weil die strafrechtlichen Bedingungen, um ihre damalige Einbürgerung zu überprüfen, eigentlich gegeben wären. Wir von MASS-VOLL finden, dass ihr Einbürgerungsverfahren nochmals geprüft werden müsste. Und dass Frau Ameti am Ende des Verfahrens der Schweizer Pass entzogen und sie aus der Schweiz gewiesen wird.

Sanija Ameti hat dafür, dass sie auf ein Marienbild geschossen hat, politisch und beruflich einen hohen Preis bezahlt. Sie ist von der Grünliberalen Mutterpartei ausgeschlossen worden, hat ihr politisches Mandat in Zürich aussetzen müssen und auch ihren Job bei der PR-Agentur Farner hat Ameti verloren. Zurecht?

Frau Ameti hat meiner Meinung nach überhaupt keinen Preis bezahlt. 2021, bevor sie auf das Marienbild geschossen hat, hat sie noch intensiv gegen nicht geimpfte Menschen gehetzt. Menschen, die deshalb ihren Job und ihre Existenz verloren haben. Die sprichwörtlich Gewalt erlitten haben. Verglichen damit sind die Konsequenzen, die Ameti für ihre Tat erdulden musste, ein „Fliegenfurz“. Für das, was Sanija Ameti getan hat, sollte Sie aus dem Land geschickt werden!

Sollte sich Frau Ameti in Zukunft wieder politisch betätigen oder für ein politisches Amt kandidieren?

Sanija Ameti soll gefälligst gemeinnützige Arbeiten annehmen. Sie soll hinter den Kulissen tätig sein und Busse tun, für dass, was sie getan hat. Sie soll besonders dafür Busse tun, weil sie gegenüber Christen zum Mord aufgerufen hat.

Aus welchen Gründen hatten Sie die Strafanzeige eingereicht und inwiefern sehen Sie die Glaubensfreiheit durch die Tat von Frau Ameti verletzt?

Wir leben in einer Zeit, in derer immer mehr Einwanderer in Europa Terroranschläge verüben. Gruppenvergewaltigungen sind an der Tagesordnung. Begangen in den meisten Fällen von Migranten mit muslimischem Glauben. Der Respekt vor unserer Kultur, unserer Identität und unserem Glauben geht immer mehr verloren. Kirchen brennen, Christen in Europa werden bedroht. Genau so wie im Rest der Welt. Wir hören in den Medien öfters von der Verfolgung von Christen. Beispielsweise im Gazastreifen oder in Syrien oder anderswo im arabischen Sprachraum. Auch dass, was Ameti getan hat, war nicht bloss eine Dummheit, sondern ein wohlkalkulierter Angriff auf das Christentum, auf die Menschen in diesem Land. In diesem Kontext muss die Tat von Ameti auch verstanden und eingeordnet werden.

Sind Sie ein religiöser Mensch, Herr Rimoldi? Oder anders gefragt, inwiefern haben Sie sich persönlich durch die Aktion von Frau Ameti betroffen gefühlt?

Die Anzeige haben wir in erster Linie deshalb eingereicht, um den Religionsfrieden in der Schweiz zu wahren. Übrigens haben auch muslimische Mitglieder von MASS-VOLL die Anzeige mit unterschrieben. Ebenso Migranten vom Balkan. Ich selber bin gläubiger Christ, bin aber 2021 aus der Kirche ausgetreten. Weil der Papst Franziskus damals nicht geimpfte Menschen als „schlechte Christen“ diffamiert hat. Und weil er im Vatikan einen Impfzwang eingeführt hat. Dass war fern jeglichem christlichen Wert. Darauf hin habe ich mit der katholischen Kirche gebrochen.

Braucht es in unserem Land strengere Gesetze, um den christlichen Glauben zu schützen? Und müsste sich die Schweiz deutlicher zum Christentum bekennen?

Meines Erachtens sind strengere Gesetze immer nur Korrekturmassnahmen gegen das Politik-Versagen. Die SVP möchte beispielsweise das Jugendstrafrecht verschärfen. Weil Jugendliche immer öfters Gewalttaten begehen. Dabei geht die Kriminalität fast immer von Migranten aus Nordafrika oder dem arabischen Raum aus. Mit der Verschärfung von Gesetzen werden bloss die Symptome und nicht die Ursachen bekämpft. Die Gesellschaft darf nicht zulassen, dass Politiker solche Leute weiterhin schützen. Dort muss man ansetzen und nicht mit härteren Gesetzen die Grundrechte von uns allen einschränken. Was leider seit längerer Zeit der „Modus operandi“ der Schweizer Politik ist. Die Politik übernimmt immer weniger die Verantwortung. Und trägt immer seltener die Konsequenzen für das eigene Versagen. So wird am Ende des Tages bloss die Bevölkerung bestraft. Indem uns Grundrechte entzogen werden. Indem unsere Freiheiten beschränkt werden. Es ist an der Zeit, dass Politik-Versagen an der Wurzel zu bekämpfen. Dafür steht MASS-VOLL ein.

Was halten Sie davon, dass die Junge SVP im Nachgang – nachdem MASS-VOLL die Strafanzeige gegen Frau Ameti gestellt hat, ebenfalls eine Anzeige eingereicht hat?

Die Junge SVP hat zweifellos ganz viele gute Leute in ihren Reihen. Menschen, mit denen wir ganz hervorragend zusammenarbeiten können und mit denen wir einen guten und engen Kontakt pflegen. Aber die Parteiführung ist, seitdem Nils Fiechter das Präsidium übernommen hat, an Lächerlichkeit nicht mehr zu überbieten. Die JSVP ist seit dem Amtsantritt von Fiechter bloss noch eine Trittbrettfahrerin, die ständig versucht, auf Kosten anderer die Lorbeeren zu ernten. Dass disqualifiziert die JSVP immer mehr. Wir bekommen immer mehr Zuschriften aus der Bevölkerung, die sich über das Verhalten der JSVP echauffieren.

Schon eigenartig. Kaum war MASS-VOLL wegen der Strafanzeige gegen Sanija Ameti in den Medien, doppelt Nils Fiechter nach. Dabei hat er seine Anzeige – wie peinlich, bei der falschen Behörde eingereicht. Was mich besonders enttäuscht hat ist die Reaktion von Stephanie Gartenmann (Anmerkung der Redaktion: Vorstandsmitglied der Jungen AUNS und der SVP Frauen Kanton Bern). Nachdem wir den Fauxpas, ich meine damit, dass die JSVP die Anzeige bei der falschen Stelle eingereicht hat, publik gemacht haben, hat MASS-VOLL von Frau Gartenmann eine Mail bekommen. In der sie sich über MASS-VOLL und über mich persönlich sehr abschätzig geäussert hat. Sie hat sich in ihrer Mail gebrüstet, dass sie – ganz im Gegensatz zu mir, einen Universitätsabschluss habe. Sowas ist arrogant und infantil.

Wie ist grundsätzlich die Zusammenarbeit von MASS-VOLL mit der SVP und der Jungen SVP?

Wie ich persönlich bedaure, ziehen wir was die JSVP betrifft, leider nicht immer am gleichen Strang. Die Leute dort schauen lieber für sich selbst, anstatt dass sie sich ums Grosse und Ganze kümmern. Zur SVP hingegen haben wir ein gutes Verhältnis. Die SVP hat mittlerweile realisiert, dass sie alleine, ohne die Unterstützung von MASS-VOLL, die EU-Kampagne nicht führen und den Knechtschaftsvertrag nicht verhindern kann. In dieser Causa sind Sondierungsgespräche im Gange. Details dazu kann ich im Moment nicht nennen. Soviel dazu: Ich kann mir gut vorstellen, dass MASS-VOLL mit der SVP und mit anderen Akteuren die Reihen schliesst.

Damit wir gemeinsam die Schweiz vor diesem EU-Unterwerfungsvertrag bewahren können. Doch zuerst müssen wir uns um die E-ID-Abstimmung kümmern. Wir müssen verhindern, dass der Bevölkerung die Pflicht auferlegt wird, sich eine digitale Identität anzueignen. Eine Identität, mit welcher der Staat zu jeder Zeit weiss, wann wir ins Fussball-Stadium gehen, welche Streaming-Dienste wir nutzen und welche Musik wir hören. Nach dem 28. September werden wir unsere Aufmerksamkeit gänzlich der Europäischen Union zuwenden.

Welche Themen beschäftigen MASS-VOLL momentan?

Leider haben wir in der Schweiz kein Pendant zur AfD oder zur FPÖ. Dafür aber MASS-VOLL. Das Thema Migration wird uns bestimmt auch weiterhin beschäftigen. Genau so wie die AfD distanzieren wir uns nicht vom Begriff „Remigration“ und wir werden dort lautstark Akzente setzen. Der Kampf gegen die Mitgliedschaft der Schweiz in der Europäischen Union wird uns ebenfalls weiterhin beschäftigen. Und wir werden im Wahlkampf auch weiterhin die Speerspitze gegen das Vertragspaket mit der EU sein. Unsere Kampagne und unser Engagement gegen die EU wird noch grösser sein, als unsere Aktionen gegen die Corona-Massnahmen es waren. Denn wir sind heute stärker denn je zuvor.

MASS-VOLL ist 2021 als Jugend-Bewegung gegründet worden. Schon kurz darauf haben wir die grössten friedlichen Demonstrationen in der Geschichte der Schweiz realisiert. Aus diesem Corona-Widerstand heraus sind wiederum Dutzende anderer Organisationen entstanden. Das ganze Thema ist von der Politik noch immer nicht aufgearbeitet worden. Noch heute im 2025 wächst und prosperiert unsere Organisation. Wir haben mittlerweile eine starke Struktur aufgebaut, haben uns professionalisiert. Wir haben uns ständig weiterentwickelt, sodass wir heute de facto eine nationale Partei sind. In diese Richtung entwickeln wir uns. Unsere Mitgliederzahlen wachsen ständig, wir werden im Land immer bekannter und auch die Wertschätzung, die uns zuteil wird, nimmt unablässig zu. MASS-VOLL etabliert sich immer mehr, und dass sowohl in der Öffentlichkeit wie auch in den Medien.

Mit welchen Argumenten werden Sie gegen die Bilateralen III mit der Europäischen Union antreten?

In erster Linie werden wir dafür einstehen, dass die Grundrechte der Bürgerinnen und Bürger in der Schweiz auch weiterhin gewahrt sind. Wir lehnen die in der EU vorherrschende politische Ideologie ab. Wir werden dafür einstehen, dass die Gesellschaft und das Individuum in seinen Grundrechten geschützt bleibt. Auch werden wir uns dafür einsetzen, dass die Souveränität der Schweiz bewahrt und nicht ausgehöhlt wird. Diesen Kampf gegen die Unterwerfung der Schweiz unter das Diktat der EU zu führen, gehört zur DNA von MASS-VOLL. So haben wir es schlussendlich auch in unseren Statuten festgehalten.

Welchen politischen und ökonomischen Weg sollte die Schweiz in Zukunft einschlagen?

Internationale Kooperationen dürfen nie zum Verlust unserer Souveränität führen, so lautet unser Credo. Nehmen wir zum Beispiel die Verhandlungen in Washington zwischen der Schweiz und den USA. Dass anschliessend auf die Finanzministerin Karin Keller-Sutter und den Wirtschaftsminister Guy Parmelin eingeschlagen wird, ist nicht gerechtfertigt. Dass man das Duo als Sündenböcke abstempelt, ist es noch weniger. Das alles hat jedoch System und einen tieferen Sinn. Die perfiden Attacken gegen die beiden Bundesräte sind besonders von den beiden Landesverrätern im Bundesrat orchestriert worden.

Von Ignazio Cassis als Vorsteher des Aussendepartements und Beat Jans als Justizminister. Die beiden Mitglieder des Bundesrates haben das Abkommen aktiv sabotiert. Damit die Schweiz rascher den Vertrag mit der Europäischen Union eingeht. Dass ist ist meinen Augen Landesverrat! Frau Keller-Sutter und Herr Parmelin werden sabotiert, um deren Position innerhalb des Bundesrates zu schwächen. Denn das Duo Cassis-Jans will eine der EU absolut hörige Landesregierung. Indem die Bundespräsidentin und der Bundesvizepräsident öffentlich an den Pranger gestellt werden, soll der Widerstand gegen den EU-Vertrag innerhalb des Bundesratsgremiums gebrochen werden.

Die Schweiz steht von allen Seiten her unter Druck. Intern genau so wie von Seiten der EU und den Vereinigten Staaten. Wie kann unser Land diesen gordischen Knoten durchschlagen?

Dass wir heute isoliert dastehen, ist meines Erachtens von langer Hand geplant. Dass wir uns mit den Amerikanern, mit der Europäischen Union und mit anderen internationalen Partnern verkracht haben, ist gewollt. Damit gewisse Kreise noch vehementer und lauter den Anschluss der Schweiz an die EU fordern können. Unter dem Vorwand, den Wohlstand in der Schweiz bewahren zu wollen. Diese Malaise ist bewusst provoziert worden. Damit uns die EU-Turbos aus den Reihen der Linken bis tief in die FDP hinein diesen Knechtschaftsvertrag mit der EU aufzwingen können.

Genau so verhält es sich auch mit der Landesverteidigung. Während Jahrzehnten ist unsere Armee kaputt gespart worden. Damit die Schweiz noch einfacher in die Arme der NATO gedrängt werden kann. Die Angliederung an die NATO ist heute bereits ein Faktum. Wir halten nicht umsonst gemeinsame Übungen mit den NATO-Bündnispartnern ab. Was nicht im Interesse der Schweizer Bevölkerung sein kann. Auch hier wird das Volk von der Politik nicht ernst genommen und adäquat repräsentiert.

Sie haben in diesem Interview nun bereits ein paar Mal erwähnt, die „Classe Politique“ würde das Volk nicht angemessen vertreten. Was wäre dann Ihre Alternative, Herr Rimoldi?

In der Tat sind die Politikerinnen und Politiker heute zu verweichlicht, zu willensschwach und dienen vor allem den eigenen Partikularinteressen. Mit den heutigen Parteien ist eine souveräne Schweiz, so wie wir sie uns bei MASS-VOLL vorstellen, nicht zu haben. Wir benötigen deshalb dringend ein anderes Format an Politikerinnen und Politikern. Patrioten meine ich. Wir brauchen sowohl im Parlament wie auch in der Regierung Patrioten. Aus diesem Grund will sich MASS-VOLL von der Bewegung zur Partei weiterentwickeln. Wir wollen eine Alternative zum Status quo sein. Die Unsicherheit und Unfreiheit in unserem Land wächst stetig. Hier braucht es radikale Lösungen. Und für diese steht MASS-VOLL ein.

Souveränität nach den Vorstellungen von MASS-VOLL ist nicht kostenlos zu haben. Dafür müsste die Schweiz die Armee massiv aufrüsten. Hierfür fehlen jedoch die finanziellen Mittel. Wo sollte unser Land Einsparungen treffen, damit mehr Geld fürs Militär zur Verfügung steht?

Richtig, Freiheit ist nie kostenlos zu haben. Freiheit hat ihren Preis und muss immer wieder von neuem erkämpft werden. Unser Staat ist heute Weltmeister bezüglich der Verschwendung von Steuergeldern. Wir geben hunderte von Millionen Franken für die Ukraine und für die rund 70’000 ukrainischen Flüchtlinge in der Schweiz aus. Wir leisten Wiederaufbauhilfen in Milliardenhöhe, leisten Milliarden schwere Kohäsionszahlungen an die EU. An diesen Stellen kann und muss gespart werden. Auch die Entwicklungshilfe muss massiv gekürzt werden. Und es braucht grundsätzlich mehr Ausgabendisziplin. Der Staat muss schlanker werden.

Der ständige Ausbau von staatlichen Auf- und Ausgaben muss zurückgebunden werden. Und das Stellenwachstum beim Bund und bei den Kantonen muss stark gebremst werden. Ausserdem sind die Löhne in diesem Bereich im Vergleich zur Privatwirtschaft viel zu hoch. Auch hier besteht ein grosses Potenzial für Einsparungen. Weiteres Sparpotential sehen wir bei MASS-VOLL bei den hohen Löhnen der Bundesräte und Parlamentarier. Dass sind finanzielle Fehlanreize.

Der neue Chef im VBS, Martin Pfister (Die Mitte), hat von seiner Vorgängerin und Parteikollegin Viola Amherd ein schwieriges Erbe übernommen. Kann er die notwendige Modernisierung der Schweizer Armee vorantreiben? Wird er dafür die Mehrheit im Parlament überzeugen können?

Es braucht mehr Geld für die Armee. Es braucht nun endlich diese Modernisierung. Für eine unabhängige und souveräne Landesverteidigung im Sinne einer bewaffneten Neutralität. Martin Pfister ist für das Amt als Vorsteher des VBS nicht qualifiziert. Er hat dafür nicht das nötige Rückgrat. Ein Beispiel dafür: Martin Pfister müsste das Volk dringend erneut über das F-35 Kampfflugzeug abstimmen lassen. Nach dem Debakel um die hohen Zusatzkosten müsste das Volk zwingend nochmals dazu befragt werden. Aber mit einem Bundesrat Pfister ist diese Abstimmung nicht zu haben.

Ein führungsstarker Bundesrat hätte diesen Schritt schon lange getan. Das Volk hat unter den falschen Voraussetzungen, d. h. aufgrund von falschen Zahlen, eine Entscheidung gefällt. Fühlte sich der Bundesrat dem Souverän verpflichtet, so würde die Abstimmung wiederholt. Unter diesen Voraussetzungen können wir die direkte Demokratie auch gleich abschaffen.

Sie haben die Euro-Turbos in der FDP erwähnt. Trügt der Schein oder hat die FDP tatsächlich ihren bürgerlichen Kompass verloren und hat der Freisinn das liberale Gedankengut aufgegeben?

Die FDP wird in seiner jetzigen Form zwangsläufig in der Bedeutungslosigkeit versinken. Denn mit der FDP ist eine freie und souveräne Schweiz eine reine Utopie. Die FDP ist heute in der Mitte gespalten. Die Partei ist zur Totengräberin der Schweiz geworden. Auch dank Leuten wie einem Bundesrat Ignazio Cassis. Oder wegen der immer stärkeren Bindung zu Wirtschaftsverbänden wie economiesuisse oder Swissmem.

Sie halten offensichtlich nicht besonders viel vom Freisinn. Wie verhält es sich mit der SVP. Inwiefern ist MASS-VOLL dazu bereit, um die Souveränität der Schweiz zu bewahren, den Schulterschluss mit der Volkspartei wagen?

Wir stimmen am 28. September 2025 bekanntlich über die E-ID ab. Auf den Kampf gegen eben diese digitale Identitätskarte haben wir uns voll und ganz fokussiert. Und hier sehen wir in der SVP einen starken Partner und die Möglichkeit, eine gemeinsame Kampagne zu führen. Auch der gemeinsame Kampf gegen den EU-Knechtschaftsvertrag bietet Anlass für eine enge Zusammenarbeit mit der SVP. In der Sachpolitik können wir bestimmt gut zusammenarbeiten. Stimmen unsere Ansichten und Ideologien überein, so bieten wir immer Hand für einen Schulterschluss mit der Schweizerischen Volkspartei.

Wann wird die Bewegung MASS-VOLL im „vollen Mass“ zur politischen Partei?

Wir geniessen in der Bevölkerung ein hohes Mass an Zuspruch und an Unterstützung. In Zeiten wie diesen wollen wir den Leuten Hoffnung und Mut schenken. Es braucht MASS-VOLL, und dass landesweit. Soviel ist klar. Wir werden deshalb in Zukunft landesweit kandidieren. Was nur geht, indem wir in den Kantonsparlamenten und im Bundesparlament Einsitz nehmen. Wir werden radikal aufräumen, so zusagen den Stall ausmisten. Denn möchten die Schweiz von früher zurück.

Wir wollen bestimmt keine Revolution anzetteln. Statt dessen fordern wir eine subsidiäre, föderale und direktdemokratische Schweiz. Wir wollen die direkte Demokratie in der Schweiz wieder etablieren. Wir möchten erreichen, dass unser Land wieder zu seiner alten Stärke zurück findet. Und wir wollen ein Land, dass den Bürgerinnen und Bürgern eine maximale Freiheit garantiert. Die Politik soll wieder der Bevölkerung dienen und nicht umgekehrt!

Im Herbst 2027 finden in der Schweiz die nächsten National- und Ständeratswahlen statt. Wird MASS-VOLL bis zu dahin den Wandel hin zu einer Partei vollzogen haben und zur Wahl antreten?

Wir haben uns bereits recht gut etabliert. Und wir verzeichnen weiterhin ein starkes Mitgliederwachstum. Und auch unsere Finanzbasis wird kontinuierlich solider. Christoph Blocher hatte einst gesagt: Wir müssen wollen, was wir müssen. In diesem Sinne führt für uns kein anderer Weg daran vorbei, als dass sich MASS-VOLL zu einer Partei wandelt. Es wäre verantwortungslos, diesen Weg nicht zu gehen. Wir werden bis im Herbst 2027 weiter an Schlagkraft und Reichweite zulegen. Wir werden bis zu den Wahlen 2027 über die nötigen Finanzen verfügen, um erfolgreich Kampagnen zu führen. Bis zum Zeitpunkt der Wahlen werden wir in den Kantonen breit abgestützt sein. Breit genug, damit wir kantonale Sektionen gründen können. Wir werden bis dahin der Wählerschaft valable Kandidatinnen und Kandidaten präsentieren können.

Wie will MASS-VOLL den Aufbau von Parteistrukturen und die Wahlkampagnen finanzieren?

Wir wollen keine staatliche Förderung. Soviel ist klar. Denn wir wollen nicht, so wie die anderen Parteien, unsere politischen Aktivitäten auf Kosten der Steuerzahler finanzieren. Wir haben keine grossen Konzerne oder reiche Finanziers im Rücken, so wie die etablierten Parteien. Wir machen keine Klientel-Politik sondern Politik für die Bevölkerung! Und wir brauchen auch keine teuren PR-Agenturen, die uns das politische Geschäft erklären und uns da draussen ins beste Licht rücken.

MASS-VOLL wird von einer Vielzahl von Menschen, die jeweils kleine Beträge spenden, getragen. Indem sich viele an MASS-VOLL beteiligen, haben wir eine reale Chance, Sitze in den kantonalen und nationalen Parlamenten zu gewinnen. Wir werden – so wie wir es bis anhin getan haben, haushälterisch mit den uns zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln umgehen. Was uns wiederum ermöglichen wird, in den Kantonen politische Mandate zu erlangen. Damit wir als Partei der Bevölkerung dienen können, werden wir keine teuren Wahlkampagnen führen. Wir werden stattdessen die reichweitenstarken sozialen Medien für unsere politischen Ziele einsetzen.