Ätna, Sizilien: Andrea Franchetti präsentiert seine Weine Passorosso und Passobianco 2017

“Der Jahrgang 2017 war auch am Ätna außergewöhnlich heiß“ bekräftigt Andrea Franchetti, der zu den ersten gehörte, die im Jahr 2000 das önologische Potenzial der vulkanischen Böden erahnten, und die pedoklimatischen Eigenschaften der Zone erforschte. „Dennoch hat die intensive, bis Mitte September anhaltende Hitze mit unüblich geringen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht, der Qualität des Jahrgangs überhaupt keinen Abbruch getan, im Gegenteil. Die Kombination aus besonderen Lichtverhältnissen, großer Höhe und vulkanischem Boden blieb intakt und hat uns starke Emotionen geschenkt, auch im Glas. «

Ein knackiger Rotwein aus der einheimischen Rebsorte Nerello Mascalese

Passorosso 2017 ist ein reinsortiger Nerello Mascalese, der das vulkanische Terroir des Ätna und dessen Contrade Malpasso, Guardiola, Santo Spirito, Favazza und Arcuria repräsentiert. Die Terrassierungen liegen zwischen 500 und 1.100 Höhenmetern. In den höheren Anlagen sind die Böden kieshaltiger mit großkörniger Struktur, in den niedrigeren Zonen, wo die Böden aus älteren Lavaströmen bestehen sind sie feinkörniger und von tiefgründigerer Struktur. 2017 reiften die Trauben langsam und schrittweise und die Lese fand leicht verfrüht zwischen dem 20. und 29. Oktober statt. Nach 15 Tagen in Edelstahlbehältern vollzog sich die malolaktische Gärung in großen Eichenholzfässern, wo der Passorosso zur Verfeinerung weitere 18 Monate ausgebaut wurde. Im Glas besticht er nicht nur als knackiger und mineralischer Wein, sondern auch mit Körper und Struktur und einem gemäßigten Alkoholgehalt.

Ein mineralischer Chardonnay vom Vulkan

Passobianco 2017 ist ein reinsortiger Chardonnay. Seinen Ursprung hat er auf einem Weinberg von 4 Hektar auf den steilen Terrassen der Contrada Guardiola. Auf Höhen zwischen 850 und 1.000 Metern sind die Böden tiefgründig mit Vulkanasche mit hohem Mineralgehalt. 2017 war hier eine Beregnung der Chardonnay-Reben während der Nachtstunden erforderlich, um die Versorgung mit Wasser und Erträge zur Erntezeit sicherzustellen. Die Lese erfolgte verfrüht zwischen dem 13. und dem 30. August; geringere Mengen, diese aber mit hoher Konzentration. Bei circa 23 Grad wurden die Trauben 20 Tage lang in Edelstahl vinifiziert, anschließend reifte der Passobianco 10 Monate in Zementbottichen und großen Holzfässern. Das Ergebnis ist ein frischer Wein mit großer Lagerfähigkeit, in dem die Anklänge an tropische Früchte dominieren.

Passopisciaro, eines der ersten Weingüter am Ätna

Die Initialzündung zur Gründung vom Passopisciaro gab es bei der Begegnung von Andrea Franchetti mit dem Ätna. Im Jahr 2000 begann der Winzer mit der Sanierung der terrassierten Rebflächen, und er pflanzte neue an mit einer Stockdichte von 12.000 Reben/Hektar und renovierte ein auf 800 Metern Höhenlage befindliches Gebäude aus dem 19. Jahrhundert, in dem der Weinkeller untergebracht werden sollte. So begann die önologische Renaissance des Ätna-Gebiets und Andrea Franchetti ist auch das Konzept der Contrada-Weine zu verdanken. Zur Tenuta Passopisciaro gehören heute 26 Hektar Rebfläche am Nordhang des Ätna, bepflanzt mit Nerello Mascalese (häufig wurzelechte Reben mit einem Alter von 80 bis 120 Jahren), aber auch Petit Verdot, Cesanese di Affile und Chardonnay. Erzeugt werden acht Weine: neben Passorosso und Passobianco, 5 Crus des Nerello Mascalese, d.h. der Contrade Chiappemacine, Porcaria, Guardiola, Sciaranuova und Rampante, sowie der hochkarätige Franchetti, der aus Petit Verdot und Cesanese d’Affile vinifiziert wird. Andrea Franchetti ist auch Eigentümer der Tenuta di Trinoro in Sarteano (Val D’Orcia) in der Toskana, bekannt für ihren legendären gleichnamigen Wein aus Bordeaux-Rebsorten.