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Das Schweizer Militär rüstet in Sachen Drohnen-Abwehrsysteme massiv auf. (Bild: VBS)

Militär rüstet Drohnen-Abwehrsysteme für über 100 Millionen Franken auf

Um militärische und zivile Infrastruktur gegen Bedrohungen durch Minidrohnen zu schützen, rüstet die Schweiz die Drohnen-Abwehrsysteme für über 100 Mio. Franken auf. Der Hauptfokus liegt in der Erkennung und Abwehr von Minidrohnen zum Schutz von militärischen und zivilen Einrichtungen aller Art. Das Bundesamt für Rüstung armasuisse ist daran, mit drei Anbietern Rahmenverträge für die Beschaffung von Minidrohnen abzuschliessen. Demnächst wird armasuisse einen ersten Entscheid zur Typenwahl fällen, damit die Systeme möglichst zeitnah realisiert werden können. Für den Erwerb modernster Drohnen-Technologie stehen den verschiedenen Bundesstellen insgesamt rund 108 Mio. Franken zur Verfügung. Ein wichtiger Schritt, um den heutigen Risiken adäquat begegnen zu können.

Armee stärkt Drohnen-Abwehr bei militärischen Infrastrukturen

Nach einem Feldversuch zur Detektion und Abwehr von Minidrohnen zum Schutz militärischer Infrastrukturen hat die Armee das Bundesamt für Rüstung armasuisse mit der Beschaffung von Abwehrsystemen beauftragt. Diese Systeme sind teilmobil ausgelegt und können damit auch bei subsidiären Einsätzen der Armee zugunsten ziviler Behörden eingesetzt werden.

Die Armee verfügt bereits über Erfahrung im Einsatz von Minidrohnen. Diese werden vor allem für Aufklärungs- und Überwachungsaufgaben genutzt, um Informationen zu gewinnen und die Lage zu beurteilen. Gleichzeitig sind auch wirksame Massnahmen gegen gegnerische Minidrohnen erforderlich. Darauf konzentrieren sich die Feldversuche des Kompetenzzentrums Drohnen und Robotik Verteidigung. Ziel ist es, das erforderliche Know-how aufzubauen, um Truppen, Infrastrukturen und Fahrzeuge zuverlässig vor Aufklärungs- und Angriffsdrohnen der Kategorie Mikro und Mini zu schützen.

Armee stärkt Sicherheit von Truppen und Infrastruktur

Während eines Feldversuchs im Sommer 2025 konnte der Betrieb eines Drohnen-Abwehrsystems durch die Truppe getestet werden. Auf Basis dieser Erkenntnisse und als Reaktion auf die zunehmenden Sichtungen von Drohnen hat die Armee das Bundesamt für Rüstung armasuisse mit der vorrangigen Beschaffung von Drohnen-Abwehrsystemen gegen Mikro- und Minidrohnen beauftragt.

Mit dieser Beschaffung verstärkt die Armee den Schutz der Truppen und der eigenen Infrastruktur und Ausrüstung. Da die Drohnen-Abwehrsystemen teilmobil sind, können sie bei Bedarf auch für andere Zwecke und Aufgaben der Armee genutzt werden – etwa im Rahmen subsidiärer Einsätze zugunsten ziviler Behörden oder im Friedensförderungsdienst. Das Einladungsverfahren wurde lanciert. Als nächster Schritt erfolgt die Typenwahl, damit die Einführung der Systeme zeitnah realisiert werden kann.

Rahmenverträge sichern Zugang zu modernster Drohnen-Technologie

Unabhängig von der Beschaffung dieser Drohnen-Abwehrsysteme hat armasuisse mit drei Anbietern Rahmenverträge für die Beschaffung von handelsüblichen Minidrohnen, Zubehör und Dienstleistungen abgeschlossen. Im Umfang von rund 108 Millionen Franken können die Gruppe Verteidigung sowie weitere Bundesstellen künftig flexibel modernste Drohnentechnologie im Bereich der Mikro-, Mini- und Kleindrohnen beziehen. Damit ist sichergestellt, dass aktuelle und leistungsfähige Systeme verfügbar sind – ein wichtiger Schritt, um den Risiken kurzer Produktlebenszyklen und rascher technologischer Weiterentwicklung vorzubeugen.

Minidrohnen steigern die Aufklärungsfähigkeit der Armee erheblich: Sie liefern rasch lagegerechte Informationen, unterstützen Überwachung und Nachrichtenbeschaffung, helfen bei der Erkundung von Einsatzräumen und dienen der Ausbildung. Erste Systeme wurden 2019 zu Versuchszwecken beschafft, nun können schrittweise weitere Verbände mit aktueller Technologie ausgerüstet werden.

Die Rahmenverträge für Minidrohnen wie auch die Beschaffung der Drohnen-Abwehrsysteme erfolgen im Rahmen verschiedener Armeebotschaften, die vom Parlament gutgeheissen wurden.