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Der Bund will Dutzende Kinder und Familienangehörige aus Gaza in die Schweiz einfliegen. (Bild: UNICEF)

Schweiz will Familien aus Gaza auf unbestimmte Zeit aufnehmen

Der Bund, sekundiert von einigen Kantonen, plant rund zwei Dutzend Familien aus dem Gaza-Streifen aufzunehmen. Aus humanitären Gründen, wie das Staatssekretariat für Migration (SEM) in einer Medienmitteilung verlauten lässt. Zusammen mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Médecins Sans Frontières und der Rettungsflugwacht REGA sollen rund zwei Dutzend Kinder sowie ihre Familienangehörige demnächst aus dem Gaza-Streifen evakuiert werden. Sobald die Kinder und Erwachsenen in der Schweiz angekommen sind, werden sie ein ordentliches Asylverfahren durchlaufen. Sicherheitsbedenken haben die Behörden keine. Wie das SEM weiter schreibt, werden die Kinder in Schweizer Spitälern behandelt. Für die Kosten werden die Standortkantone sowie die Spitäler selbst aufkommen. Die Kosten für den Transport durch die REGA übernimmt die öffentliche Hand. Was bedeutet, dass die Steuerzahler am Ende für die Kosten aufkommen werden müssen.

Schweiz plant Aufnahme verletzter Kinder aus dem Gazastreifen

Im Rahmen einer humanitären Aktion planen Bund und einige Kantone die Aufnahme von etwa 20 verletzten Kindern aus dem Gazastreifen. In der Schweiz sollen die Kinder in geeigneten Spitälern medizinisch betreut werden, die Abklärungen dazu sind im Gang. Nach einer ersten Information am 11. August 2025 hat das Eidgenössische Justiz- und Polizeidepartement (EJPD) den Bundesrat am 26. September 2025 erneut über den aktuellen Stand der geplanten Operation informiert. Wann die Evakuierungen durchgeführt werden können, ist aufgrund der Lage vor Ort unklar.

Die REGA fliegt die Kinder und Familienangehörigen in die Schweiz

An der Evakuierung der Kinder, die dringend medizinische Hilfe brauchen, sind neben dem EJPD und den jeweiligen Kantonen das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA), das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS), das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) sowie mehrere Bundesämter beteiligt. In Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Médecins Sans Frontières (MSF) und der Rettungsflugwacht (REGA) bereiten sie die Ausreise aus dem Gazastreifen, den Transfer in die Schweiz, die Einreise sowie den Transport in die Spitäler vor.

Die an der Aktion interessierten Kantone können sich melden

Auf operativer Ebene sind das Staatssekretariat für Migration (SEM), das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS), die zuständigen Stellen des EDA und das Bundesamt für Gesundheit (BAG) beteiligt. Der Transport wird mit jenen europäischen Staaten koordiniert, die medizinische Evakuierungen bereits über den EU-Katastrophenschutzmechanismus durchgeführt haben.

Die beteiligten Bundesstellen haben vereinbart, im Rahmen dieser humanitären Aktion gemeinsam mit interessierten Kantonen die Möglichkeit einer Aufnahme von etwa 20 verletzten Kindern mit ihren Begleitpersonen zu prüfen. Die Auswahl erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der WHO, die entsprechende Listen von Patientinnen und Patienten führt.

Sicherheitskontrolle vor der Einreise

Vor der Einreise in die Schweiz führen die Sicherheitsbehörden des Bundes jeweils eine Sicherheitskontrolle durch. Nach ihrer Ankunft werden die Kinder und die sie begleitenden Familienangehörigen ein Asylverfahren durchlaufen.

Der Bund übernimmt die Kosten für die Koordination und den Transport in die Schweiz. Die Kosten für die medizinische Behandlung der Kinder werden auf freiwilliger Basis von den Standortkantonen der Spitäler beziehungsweise den Spitälern getragen.

Insgesamt 19’000 Patienten sowie ihre Familien warten laut WHA in Gaza auf ihre Evakuierung

Die WHO hat rund 19 000 Patienten für eine Evakuierung aus dem Gazastreifen registriert. Darunter sind rund 4 000 Kinder, von denen viele lebensbedrohend verletzt oder erkrankt sind und vor Ort nicht angemessen behandelt werden können. Die WHO geht davon aus, dass die tatsächliche Zahl von noch nicht registrierten Personen mit gravierenden medizinischen Problemen weit höher liegt.