Roman über Working Poor und Kunstraub für guten Zweck

Im aktuellen Roman der Luzerner Autorin Christine Jaeggi dreht sich alles um Heldin Helena, die mit ihren Kindern am Rande des Existenzminimums lebt. Die Autorin hat sich während ihrer Recherche intensiv mit dem Thema Working Poor beschäftigt und möchte den Betroffenen etwas zurückgeben. Deshalb spendet sie einen Teil des Geldes, das sie mit «Das Gemälde der Tänzerin» verdient.

In der Schweiz leben rund 140’000 Working Poor. Dies geht aus der Armutsquote 2016 des Bundesamts für Statistik hervor. Christine Jaeggi ist es wichtig, in ihren Romanen auf aktuelle Themen aufmerksam zu machen. «Ich finde es schrecklich, dass es in der reichen Schweiz Menschen gibt, die trotz Arbeit kaum genug zum Leben haben», sagt die Autorin. Deshalb unterstützt sie mit einem Teil ihrer Tantieme aus «Das Gemälde der Tänzerin» Projekte, die sich für von Armut betroffene Menschen einsetzen. Wie beispielsweise zwei Fonds von Caritas Schweiz: Dem Not- und Überbrückungsfond und dem Kinderfond. 

Schweiz als Handelsplatz für Raubkunst Ihre Heldin Helena, deren einst erfolgsversprechende Ballettkarriere abrupt endete, schlägt sich als Zimmermädchen in einem fiktiven Luzerner Hotel durch. Dazu ist sie alleinerziehende Mutter von zwei Teenagern. Die Ereignisse führen dazu, dass sich Helena plötzlich auf der Suche nach einem geheimnisvollen Gemälde befindet: dem Gemälde der Tänzerin. Mit von der Partie ist auch Hoteldirektor Noah, zu dem sie sich hingezogen fühlt. Die beiden finden heraus, dass das Hotel während des Zweiten Weltkriegs Umschlagsplatz von Raubkunst gewesen war. Das zweite Thema, dem Christine Jaeggi in ihrem neuen Roman viel Beachtung schenkt. «Das Gemälde der Tänzerin» basiert auf der Studie «Raubkunst – Kunstraub» des Schweizer Historikers Thomas Buomberger. Die Schweiz war während des Zweiten Weltkriegs ein bedeutender Umschlagplatz für gestohlene Kulturgüter, welche die Nazis in den besetzten Ländern geraubt hatten, erklärt Jaeggi. Käufer waren Kunsthändler und Privatpersonen. Nach dem Krieg erliess die Schweizer Regierung auf Druck der Alliierten einen Spezialbeschluss, und so mussten über 70 Bilder aus Schweizer Besitz den Bestohlenen zurückgegeben werden. Viele Fälle blieben aber aufgrund verschiedener Umstände ungelöst. Genau dieser Fakt führte zu Jaeggis neuem Roman. 

Spannende Reise durch die Zeit Die Autorin vermischt gekonnt Vergangenheit und Gegenwart und nimmt den Leser mit auf eine spannende Suche. Wird sich das Rätsel um das verschwundene Bild lösen? Und findet Helena einen Weg aus der Armut? «Das Gemälde der Tänzerin» ist überall im Online-Handel sowie in den Buchgeschäften erhältlich. 

«Die Welt ist nicht gerecht. Deshalb müssen die, die es besser erwischt hat, denen helfen, die es weniger gut haben“. 

(Zitat von der Figur Noah Kronenberg aus Jaeggis Roman)