Am letzten Samstag, dem 27. Januar 2024, fand am Helvetiaplatz in Zürich eine Pro-Palästina Demo statt. Als Organisatorin der Veranstaltung trat das Palestine Committee auf. Eben dieses, ominöse Komitee sorgte im Vorfeld der Veranstaltung für Aufsehen, weil nach Medienberichten zufolge antisemitische Flyer mit dem in arabischer Sprache abgefassten Slogan «From the river to the sea!» aufgetaucht sind. Und so verwundert es niemanden, dass es am Samstag zu massiven, antisemitischen Auswüchsen kam. Das Online-Magazin ProudMag.com war dabei.
Von Claudio Prader
Aber haben wir dieselbe Demo besucht, wie die hiesigen Medienportale von NZZ, Tages-Anzeiger, TeleZüri oder 20Minuten.ch? Wohl kaum, denn diese Bilder, wie Sie wir Ihnen heute zeigen, haben Sie bisweilen noch in keiner Zeitung und auf keinem News-Portal sehen können. Aber Vorsicht: Das Ausmass an Antisemitismus, an Israel- und Judenfeindlichkeit auf unseren Bildern, ist erschreckend und verstörend. Und dass alles am offiziellen Gedenktag zur Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz vor 79 Jahren, am 27. Januar 1945. Weshalb sind diese Bilder bis jetzt nicht gezeigt worden?
Die Organisatoren der Pro-Palästina Demo haben im Vorfeld Kreide gefressen
Das Palestine Committee Zurich tritt auf seinem Instagram-Kanal betont moderat auf. Man stehe für die Freiheit Palästinas ein und man wolle gemeinsam gegen Faschismus, Kolonialismus sowie gegen Rassismus auftreten. Von wegen. Während dessen am 27. Januar auf dem Podium unablässig «From the river to the sea» skandiert wird, so waren auch die Meinungskundgebungen unter den Protestierenden klar und deutlich. «From the river to the sea» – vom Fluss Jordan bis zum Mittelmeer, soll Palästina frei von Juden sein. Dieser Slogan impliziert nicht bloss die Zerstörung des Staates Israel als Hindernis zur Gründung eines Staates Palästina. Sondern setzt implizit wie auch explizit die Vernichtung allen jüdischen Lebens in der Region voraus. Da wird nicht bloss das Existenzrecht Israels grundsätzlich infrage gestellt – eben dieses Recht erachten wir hier beim ProudMag.com als ein Axiom, sondern damit werden Juden und Jüdinnen auf die krudeste und dümmlichste Art und Weise an den Pranger gestellt. Genau so, wie Juden in der Vergangenheit bezichtigt wurden, Brunnen zu vergiften oder Kinder zu stehlen.
Zionismus ist Herrenmenschentum – Nationalsozialistische Parolen in Zürich im Jahr 2024
Solche Plakate haben wir am Samstag zuhauf sehen müssen. Gleich mehrere Demonstrantinnen und Demonstranten hielten diesen ominösen Slogan «From the river to the sea» auf selbstgezeichneten Plakaten hoch. Stolz und in ostentativer Selbstgefälligkeit trugen die Palästina-Sympathisantinnen und Sympathisanten offen deren Antisemitismus zur Schau. Besonders verstörend waren auch Plakate, auf denen Israel ein Genozid vorgeworfen wird. Damit übernehmen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unverblümt die Sprache der Terroristen, der Hamas! Auf dem einen Plakat stand geschrieben: «Zionismus ist Herrenmenschentum!» Echt jetzt, die Sprache der Nationalsozialisten gegenüber den Juden wird 2024 in der Schweiz wieder salonfähig? Auch das Ausmass an Zuspruch, die solche Menschen von anderen Demo-Teilnehmerinnen und Teilnehmern bekommen haben – wir haben gut mitgehört, ist einfach bloss erschreckend und verstörend. Ein solches Ausmass an Hass gegenüber Israel und den Jüdinnen und Juden grundsätzlich, lässt aufhorchen. Steht uns bald wieder die Verfolgung von Juden auf dem Europäischen Kontinent bevor? Wird sich auch in dieser Hinsicht die Geschichte wiederholen? Naja, unter den Linken ist Antisemitismus ganz offensichtlich bereits seit längerem wieder salonfähig, genau so wie unter den extremen Rechten. Unter diesen Umständen dürfen wir uns nicht wundern, dass es bereits seit vielen Jahren zu einem Massenexodus der Juden aus Europa kommt. Zu Tausenden strömen Menschen jüdischen Glaubens nach Israel, weil sie hier in Europa verfolgt, diffamiert, bespuckt, geschlagen, erniedrigt und getötet werden. Eine Schande!
Frau Karin Rykart, sind Sie eine Antisemitin?
Das Sicherheitsdepartement der Stadt Zürich unter der Leitung der Grünen-Politikerin Karin Rykart, hat für die Demo im Vorfeld eine Bewilligung erteilt. Eigentlich hatte Frau Rykart auch eine Demo in Form eines Umzuges durch die Stadt gutgeheissen. Doch nach massiver Kritik von Seiten jüdischer Organisationen, hat das Departement Rykart zurückgekrebst und die Bewilligung auf eine stehende Demo beschränkt. Echt jetzt? Eine offen antisemitische Pro-Palästina Demo am offiziellen Tag der Erinnerung an die Befreiung des KZ Auschwitz in Zürich zu bewilligen, bedarf einer gehörigen Portion Chuzpe! Ist so ein Vorgehen des Departementes Rykart nüchtern betrachtet einfach bloss unglaublich naiv und rücksichtslos, oder könnte man sogar einen Schritt weiter gehen und der Grünen Sicherheitsdirektorin eine zu grosse Nähe zum Pro-Palästinensischen Lager unterstellen? Honit soit qui mal y pense … Frau Rykart wie halten Sie’s so mit den Juden? Um Ihnen in diesem Kontext einmal die berühmte Gretchenfrage stellen zu wollen.
Nie wieder werden Juden und Jüdinnen in der Schweiz an Laib und Leben bedroht sein – von wegen …
Niemand fordert hier ein vorgängiges Verbot der Veranstaltung Pro-Palästina vom vergangenen Samstag. Obschon wir davon – seit dem Massaker vom 7. Oktober 2023, mittlerweile bereits ein Dutzend Kundgebungen in der Stadt Zürich gesehen und von diesem ständigen «Free, free Palestine …», dass hier in der Stadt unablässig durch die Strassen und Gassen hallt, gehörig die Nase voll haben. Aber müssen sich Jüdinnen und Juden in der Schweiz tatsächlich am offiziellen Gedenktag zur Befreiung des KZ Auschwitz solche Slogans anhören? Nein, definitiv nicht!
Stille Kundgebung auf dem Tessinerplatz in Zürich würdigt die Leben und die Leiden der Opfer der Shoah
Zeitgleich zur Pro-Palästina Demo am Helvetiaplatz fand am Tessinerplatz beim Bahnhof Enge in Zürich eine Gedenkveranstaltung im Kontext der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz statt. Ein wohltuender Kontrast zur lautmalerischen Veranstaltung der Palästina-Sympathisanten, bei der es vornehmlich um die Vernichtung jüdischen Lebens in Judäa und Samaria ging. Still und leise protestierten die Menschen dafür – Juden und Nichtjuden gemeinsam, dass das Grauen und die Gräuel der Shoah niemals in Vergessenheit geraten mögen. Still und leise trauerten die Menschen um die Opfer – und wohl viele werden auch darum getrauert haben, dass dieses Trauma, diese unfassbare Ekpyrosis des vergangenen Jahrhunderts auch 79 Jahre später, wieder zu einer Feuersbrunst führt, die jüdisches Leben in Europa und überall auf der Welt bedroht und auslöscht. Nie wieder, nie wieder!