Wer hätte das gedacht: Der Präsident von MASS-VOLL, Nicolas A. Rimoldi, ist bei der FDP nicht willkommen. Die Sektion Illnau-Effretikon hat an der gestrigen Vorstandssitzung entschieden, Rimoldi nicht als neues Mitglied der Freisinnig Demokratischen Partei aufzunehmen. Wie die Sektion in einem heute den Medien versandten Communiqué schreibt, hat der Vorstand das Ansinnen des ehemaligen Jungfreisinnigen Nicolas A. Rimoldi, ein Mitglied der FDP zu werden, einstimmig abgeschmettert. Das Handeln des lautmalerischen Gründers von MASS-VOLL entspreche nicht den Grundwerten der Freisinnigen, schreibt die Medienverantwortliche Christine Moser in der Pressemitteilung. Damit dürfte auch seine Kandidatur als FDP-Präsident ein jähes Ende gefunden haben.
Von Claudio Prader
Gestern Abend hat sich der Vorstand der FDP Illnau-Effretikon zur vierteljährlichen Vorstandssitzung getroffen. Wobei entschieden worden ist, dass Nicolas A. Rimoldi, Präsident von MASS-VOLL, nicht als Parteimitglied in der Freisinnig Demokratischen Partei willkommen ist. Der Entscheid, Rimoldi nicht in die Partei aufzunehmen, sei einstimmig gefällt worden. Dass schreibt die Medienverantwortliche Christine Moser in der heute morgen den Medien übermittelten Pressemitteilung. Der Parteipräsident der Sektion Illnau-Effretikon, Stefan Fässler, will sich dazu nicht äussern und verweist diesbezüglich auf die Presseinfo. Fässler schreibt in seiner Antwort-Mail an das ProudMag.com: „Meine Kollegin Christine Moser, welche für die Kommunikation verantwortlich ist, hat sich bereits klar geäussert.“
Die Kommunikationsverantwortliche Christine Moser wiederum will sich nicht weiterführend zum Entschluss der FDP Illnau-Effretikon äussern. Auf die Interview-Anfrage vom ProudMag.com liess diese lediglich kurzatmig verlauten: “Ihre weitergehenden Fragen kommentieren wir nicht. Danke für Ihr Verständnis.” Moser ist beim Unternehmen Switzerland Global Enterprise für die Kommunikation zuständig. Das private Beratungsunternehmen SGE ist vom Bund und den Kantonen mit der Exportförderung und dem Standortmarketing betraut. Die SGE ist demnach ein staatsnaher Betrieb zur Förderung staatlicher Interessen. Es bleibt zu hoffen, dass Christine Moser dort eine offensivere Kommunikations-Strategie fährt, als was sie bei der FDP an den Tag legt.
Der Entscheid der FDP gegen eine Aufnahme von Nicolas A. Rimoldi in die Partei kam nicht überraschend
Es ist keine Überraschung, dass sich die Sektion Illnau-Effretikon der Freisinnig Demokratischen Partei (FDP) an der gestrigen Vorstandssitzung gegen Nicolas A. Rimoldi ausgesprochen hat. Hat sich dieser im Vorfeld doch sehr kritisch und zum Teil auch sehr abschätzend über die FDP geäussert. Was jedoch überrascht, ist die dürftige Begründung, die in der knappen Medieninfo der Sektion dafür angeführt worden ist. Was schlussendlich dazu geführt hat, dass die FDP den ehemaligen Jungfreisinnigen nicht in ihre Reihen aufgenommen hat, bleibt damit nebulös. In der Medieninfo wird der Entscheid wie folgt begründet. “Der Vorstand der FDP Illnau-Effretikon hat das Gesuch von Nicolas Rimoldi einstimmig abgelehnt, da sein Handeln nicht den Grundwerten der FDP Illnau-Effretikon entspricht.”
Diese Formulierung lässt einen weiten Interpretationsspielraum offen. Sodass wir Medienschaffenden lediglich über die Gründe spekulieren können. Was hat nun dazu geführt, dass die FDP den aufmüpfigen Nicolas A. Rimoldi nicht als Parteimitglied aufnehmen will. Dass der einstige Jungfreisinnige für die Partei zum Paria, zur “persona non grata” geworden ist. Das Schweizer Online-Magazin für Politik, ProudMag.com, wagt den Versuch, den Entscheid der Sektion Illnau-Effretikon und damit verbunden der FDP zu interpretieren.
Laut Nicolas A. Rimoldi hat die FDP vergessen für welche Grundwerte die Partei eigentlich einsteht
Auf den Entscheid der FDP angesprochen, ihn nicht als Parteimitglied aufzunehmen, meinte Nicolas A. Rimoldi salopp: “Ich habe nicht erwartet, dass die FDP mein Gesuch um Aufnahme in die Partei akzeptiert.” Zumal ihm die Sektion Illnau-Effretikon bereits im Vorgang zum Entscheid das persönliche Gespräch verwehrt habe. Eine Begründung für den ablehnenden Beschluss des Vorstandes habe er nicht erhalten. Dass er nicht in der FDP willkommen ist, habe einer E-Mail entnommen, die gleichzeitig auch den Medien übermittelt worden sei. Soviel zur kommunikativen Kompetenz der FDP.
“Die Freisinnigen haben mittlerweile vergessen, welche Grundwerte die Partei überhaupt vertritt”, konstatiert Nicolas A. Rimoldi, der Präsident von MASS-VOLL, im persönlichen Gespräch mit dem ProudMag.com. In einer Presseinfo schreibt seine Bewegung MASS-VOLL: “Die Ablehnung des Gesuches beweist, dass sich die FDP vollständig und unumkehrbar von den freiheitlichen Grundwerten entfernt hat.” Seit Jahren zersetze die FDP die freiheitliche Grundordnung der Schweiz, heisst es dort weiter. Mit dem EU-Knechtschaftsvertrag gefährde sie die Grundrechte aller. Rimoldi hätte das grüne, europhile Co-Präsidium verhindert, deswegen werde seine Kandidatur von der Partei verhindert. Offensichtlich ist die FDP nicht mehr zu retten, kommentiert MASS-VOLL den Vorstandsentscheid. Die Schweiz brauche dringend wieder eine freiheitliche Partei. Insofern müsse nun MASS-VOLL die FDP ersetzen.
Der verlorene Sohn der FDP rätselt darüber, weshalb er bei der Partei in Ungnade gefallen ist
Wie Nicolas A. Rimoldi gegenüber dem Schweizer Online-Magazin ProudMag.com ausführt, sind ihm die Gründe für den ablehnenden Entscheid der FDP unbekannt. “Schlussendlich vertreten die FDP und MASS-VOLL dieselben Werte und Ziele”, erläutert der bei der FDP in Ungnade gefallene Rimoldi. Deshalb habe er die FDP-Statuten auch eins zu eins für MASS-VOLL übernommen. Tatsächlich steht in den FDP-Statuten unter Artikel 1, Absatz 2 genau dasselbe wie in den Statuten von MASS-VOLL unter Artikel 2, Absatz 2. “MASS-VOLL! strebt eine freiheitliche Ordnung in Staat, Gesellschaft und Wirtschaft an. Der Zweck von MASS-VOLL! ist es, eine Politik zu entwickeln, welche die Grundrechte achtet und fördert, die Freiheit des Einzelnen stärkt, auf Selbstverantwortung, Eigeninitiative sowie Solidarität setzt und den Föderalismus achtet. Die Politik von MASS-VOLL! richtet sich an den Werten Freiheit, Gemeinsinn und Fortschritt aus.”
Rimoldi entscheidet Ende September über einen allfälligen Rekurs gegen den Entscheid der FDP
Darauf angesprochen, dass damit wohl auch seine Pläne, FDP-Präsident zu werden, definitiv vom Tisch seien, antwortete Nicolas A. Rimoldi: “Ich denke, die Partei-Basis hätte meine Kandidatur als eine Art Motivation gesehen. Hätte mit mir eine echte Wahl gehabt. Es braucht in diesem Land eine starke, freiheitliche FDP. Ich wäre hierfür der Garant gewesen. Nun ist die FDP nicht mehr zu retten. Denn offenbar sollen nun zwei Europhile in Zukunft die Geschicke der Partei lenken.” Auf die Frage hin, ob er weiterhin an seiner Kandidatur festhalte, beschied Rimoldi, dass er sich bis Ende September ganz auf die Abstimmung über die E-ID konzentrieren wird. Danach werde er entscheiden, inwiefern und wie er seine Kandidatur für das Präsidium der FDP handhaben wird. Auch werde er zu diesem Zeitpunkt den Entscheid fällen, ob er einen Rekurs gegen seine Ablehnung als Parteimitglied bei der Freisinnigen Demokratischen Partei der Schweiz einreichen wird.
Die Mitglieder und Mitgliederinnen des Vorstandes der FDP Sektion Illnau-Effretikon.


