Kleine Affen und große Büffel: Tierische Begegnungen auf den Philippinen

Die Philippinen sind Heimat von weltbekannten Naturwundern, wie den sattgrünen Reisterrassen oder den beeindruckenden Tubbataha-Riffen in der Sulu-See, die seit 1993 zum UNSECO Weltnaturerbe gehören. Die atemberaubende natürliche Vielfalt spiegelt sich auch in der Tierwelt des Inselstaates wider. Unglaublich, aber wahr: Rund zwei Drittel der biologischen Vielfalt der Erde und etwa 70 bis 80 Prozent der weltweiten Pflanzen- und Tierarten kommen hier vor. Darunter befinden sich einige spannende Exoten.

Das Carabao: ein echter Filipino!

Fast drei Millionen Carabaos leben auf den Philippinen, der Wasserbüffel ist im ganzen Land nahezu allgegenwärtig. Kein Wunder, dass das Tier ein Nationalsymbol des Landes ist. Sogar ein ganzes Festival wird dem gemütlichen Wasserbüffel gewidmet: Das „Carabao Festival“ wird jährlich im Mai in der Provinz Bulacan gefeiert. Der Höhepunkt des Festes: Das „Rennen“ der Carabaos – natürlich geht es dabei ganz entspannt zu, denn das Carabao ist weniger für seine Geschwindigkeit berühmt.

Die Mini-Affen mit den Riesenaugen

Die niedlichen Tarsier, auch Philippinen-Koboldmaki genannt, lassen sich für gewöhnlich festgeklammert an den Ästen der Bäume im tropischen Wald entdecken, wobei das nicht allzu einfach ist, denn sie sind nicht nur wahre Meister im Verstecken, sondern auch winzig klein: das kleinste Säugetier der Welt passt locker in die Handfläche eines Erwachsenen. Die Primaten gehören zu den geschützten Tierarten des Landes.

Die süßen Tierchen mit den großen Kulleraugen – übrigens das Säugetier mit den größten Augen der Welt – lassen sich im „Philippine Tarsier Sanctuary“ in ihrem natürlichen Habitat beobachten. Mit einer kleinen Spende kann man hier einen großen Beitrag zum Schutz der putzigen Zeitgenossen leisten.  Fun fact: die Augäpfel der Tarsiers sind größer als ihr Gehirn!

Der kleinste Hirsch der Welt

Der possierliche Visaya-Fleckenhirsch misst nur knapp 70 cm und ist damit eine der kleinsten Hirscharten der Welt. Einst waren die Zentral-Visayas mit ihren vier Inseln Negros, Panay, Masbate und Cebu das Zuhause des Fleckenhirsches. Doch bereits 1987 gab es nur noch weniger als 100 dieser Hirsche auf Panay, heute ist die Insel der einzige Ort der Welt, an dem sie noch in freier Wildbahn leben.  Damit ist der Visayan-Fleckenhirsch die seltenste Hirschart der Erde. Seit 1994 sind einige der Tiere im Berliner Zoo anzutreffen, der sich stark für den Erhalt der Visaya-Fleckenhirsche einsetzt.

Gentle Giants & Thresher Sharks – das Mekka für Taucher

Die Philippinen sind eines der besten und beliebtesten Tauchreviere der Welt und verzaubern jährliche viele Taucher mit ihren unterschiedlichen Spots und der faszinierenden Unterwasserwelt. Zu den absoluten Highlights für Taucher zählt das Haitauchen. Vor allem die riesigen, aber friedlichen Walhaie kann man das ganze Jahr über in den Küstengewässern der Philippinen beobachten-Zudem sind die Philippinen das einzige Land mit einer etablierten pelagischen Fuchshai-SCUBA-Tauchindustrie. Die Monad Shoal bei der Insel Malapascua dient zudem als Aufzucht- und Putzerstation für die seltenen Fuchshaie.

Der Herrscher der Lüfte

Der große philippinische Adler, auch „affenfressender philippinischer Adler“ genannt, ist nicht nur Nationalvogel des Landes, sondern gilt auch als seltenster und mächtigster Vogel der Welt. Aufgrund der schnellen und anhaltenden Zerstörung seines Lebensraums ist der riesige Raubvogel vom Aussterben bedroht und es gibt schätzungsweise nur noch 400 Paare in freier Wildbahn.

Das „Philippine Eagle Center“ bietet den seltenen Vögeln einen Zufluchtsort – und Besuchern die einmalige Möglichkeit, eines der schönen, raren Tiere sehen zu können.