Die beiden Weine, die sich hinter dem Namen «I Sodi del Paretaio» verbergen
I Sodi del Paretaio erzählt von der uralten und diskreten Geschichte der Badia di Morrona, und einer Gegend von berückender Schönheit, den Hügeln um Terricciola in der Gegend zwischen Pisa und Volterra. Dieser faszinierende Name erinnert an antike Bezeichnungen für den Besitz und ist seit 30 Jahren ein Synonym für einen frischen und brillanten “Roten” aus dem Hinterland der toskanischen Küste.
Nur ein Name, «I Sodi del Paretaio», aber dahinter verbergen sich zwei Weine: ein Jahrgangs-Chianti und ein Chianti Riserva. Der heute mit dem Jahrgang 2021 auf dem Markt befindliche Chianti basiert auf Sangiovese mit geringen Anteilen von Bordeaux-Sorten; sein älterer Bruder, der „I Sodi del Paretaio“ Chianti Riserva 2019 ist stattdessen ein reinsortig ausgebauter Sangiovese mit schönen, weichen und reifen Tanninen.
Das Gebiet, wo die Weine entstehen
Die Trauben für beide Weine wachsen im Tal unterhalb der Badia di Morrona, einem Gebiet auf einer Höhenlage zwischen 150 und 250 Metern, wo die Böden auf Tonbasis mit wenig Skelett auch Fossilien von Muscheln aus dem Pliozän und dem Pleistozän ans Tageslicht bringen.
Die 110 Hektar Weinberge der Badia di Morrona werden nach dem Prinzip des integrierten Pflanzenschutzes bewirtschaftet mit Gründüngung, es wird ausschließlich organischer Dung ausgebracht und Behandlungen mit Kupfer und Schwefel werden dank agronomischer Praktiken wie der Entlaubung auf ein Minimum reduziert, da die Trauben dadurch besser belüftet werden und mehr Licht bekommen.
Von den Weinbergen bis zum Keller
Die Ernte findet im Allgemeinen Ende September statt. Nach dem Entrappen und Pressen gelangen die Trauben mittels Schwerkraft in die Tanks im Keller. Der Jahrgangs-Chianti wird in Edelstahl vergoren und reift dann 10 Monate in Betontanks. Die Riserva-Version verbleibt 18 Monate in großen 44-hl-Fässern aus französischer Eiche und durchläuft vor der Flaschenabfüllung eine kurze Passage in Beton.
Diese beiden Weine verkörpern perfekt das Konzept von Zugänglichkeit und schönem Trinkfluss, werden jedes Jahr mit einer beachtlichen Stückzahl erzeugt und stellen daher die Aushängeschilder eines Betriebs mit insgesamt 600 Hektar dar, dessen «Herz» – die alte Badia – sogar aus dem 1. Jahrtausend n. Chr stammt. Wahrscheinlich wuchsen hier schon damals Reben, aber erst in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts begann die Familie Gaslini Alberti einen modernen Weinbau zu konzipieren, der das Unternehmen heute zu einer Art Maßstab für das Gebiet macht.
Die Entwicklung der Jahrgänge 2021 und 2019
Der Jahrgang 2021 war geprägt von einem schwierigen Frühjahr mit Frost, der die Traubenmenge an den Rebstöcken teilweise reduzierte. Glücklicherweise verlief die nachfolgende Saison regulär und brachte Ende September, nach schönen klaren Tagen, sehr gesunde Trauben mit gutem Zuckergehalt und einem ausgezeichneten Phenol-Potenzial in den Keller.
Der Jahrgang 2019 ist als hervorragender Jahrgang zu bezeichnen. Die nicht zu heißen Sommertemperaturen ermöglichten eine langsamere Reifung und bescherten den Weinen eine gute Säure. Die Monate September und Oktober waren geprägt von schönen Tagen mit deutlichen Temperaturschwankungen, die eine perfekte technologische und phenolische Reifung der Trauben ermöglichten. Die Ernte endete zwischen Ende September und Anfang Oktober.
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Das Weingut
Badia di Morrona liegt in Terricciola zwischen Pisa und Volterra und ist seit fast einem Jahrhundert im Besitz der Familie Gaslini Alberti. Das Herz des Anwesens ist die alte Badia di Morrona und die Weinberge sind zu mehr als 50 Prozent mit Sangiovese als Hauptrebsorte bepflanzt. Der Rest ist mit Vermentino, Chardonnay, Viognier, Merlot, Syrah und Cabernet bestockt. Aus diesem Fächer von Rebgärten entsteht eine ausgefeilte Weinkollektion, in der Spitzenweine wie die Crus VignaAlta (Sangiovese) und N’Antia (Bordeaux-Cuvée) und die Syrah-Essenz Taneto brillieren. Fehlen dürfen natürlich auch nicht Weine mit DOCG-Bezeichnung wie der Chianti „I Sodi del Paretaio“, als Jahrgangswein und in der Version Riserva und andere „Alltagsweine“. Abgerundet wird das Angebot durch eine Gastlichkeit mit typisch toskanischem Flair und modernem Komfort. Das Gut ist übersät mit großen, fachkundig und geschmackvoll restaurierten Bauernhäusern und verfügt auch über ein Restaurant, in dem lokale Spezialitäten serviert werden. Ein perfekter Ausgangspunkt für die Erkundung einer ebenso raffinierten wie weniger bekannten Toskana – nur eine halbe Stunde vom Meer entfernt.