Concierge für werdende Mütter

Mache ich alles richtig? Habe ich etwas übersehen? Schwanger- schaft, Geburt und Pflege eines Neugeborenen sind mit grossen Unsicherheiten verbunden. Und mit vielen Fragen.

Einen erfahrenen Profi an seiner Seite zu wissen, beruhigt da ungemein. My Maternity Con- cierge stellt Schwangeren und frischgebackenen Mamis eine Assistentin zur Seite. Eine gute Fee, die der Frau und ihrer Familie mit Rat und Tat zur Seite steht. In jeder Situation – und zu jeder Tages- und Nachtzeit.

Nadine Johanna Ebhardt ist Inhaberin und Gründerin von My Maternity Concierge und bietet einen umfassenden Dienst: Von der Empfehlung geeigneter Produkte für Schwangere, Wöchne- rinnen und Babys bis hilfreichen Tipps zur Ausstattung des Babyzimmers. Immer mit dem Ziel, die aufregendste Zeit im Leben einer Frau so stressfrei und komfortabel wie möglich zu machen.

Im Interview erzählt Nadine Johanna Ebhardt warum es höchste Zeit ist, dass auch Schweize- rinnen endlich ihren Maternity Concierge Service bekommen.

«Jedes gute Hotel hat einen Concierge, warum also nicht auch junge Mütter?»

Wie kamen Sie auf die Idee, einen Maternity Concierge Dienst anzubieten?

Seit über 13 Jahren unterstütze ich Familien auf der ganzen Welt beim Elternsein. In den letzten Jahre habe mich ganz auf die Arbeit mit werdenden und frischgebackenen Eltern konzentriert. Am Anfang half ich ausschliesslich bei der Pflege der Babys nach der Geburt. Da war ich oft während Wochen sechs Tage am Stück und rund um die Uhr engagiert. Dabei fiel mir auf, dass Eltern schon in der Zeit der Schwangerschaft sehr viele Fragen haben. Zum Beispiel, was sie für das Baby anschaffen oder einrichten müssen. So habe ich erkannt, dass eine grosse Nachfrage besteht für eine Concierge, eine Art weiblicher Butler für Eltern in spe. Schliesslich gibt es Hochzeits- und Partyplanner, Personal Trai- ner, und Shoppingbegleiter. Jedes gute Hotel hat einen Concierge, der Ausflüge organisiert, Theater- karten besorgt oder einen Tisch in Restaurants bucht. Warum also nicht auch junge Mütter? Ich bin die gute Fee, die Eltern sich wünschen.

Welche Ausbildung qualifiziert Sie für diese Aufgabe?

Ich habe in England die Ausbildung zur Maternity Practitioner abgeschlos- sen, eine Berufsgattung, die es im deutschsprachigen Raum so noch nicht gibt. Im Wesentlichen habe ich dort alles gelernt, was ich heute als Service anbiete. Dieses Wissen habe ich in meinen 13 Berufsjahren in Weiterbil- dungskursen und Seminaren ständig erweitert und vertieft.

Was schätzen Sie besonders an Ihrer Arbeit?

Mein Beruf ist etwas ganz Besonderes und es ehrt mich sehr, dass mir Eltern in dieser so wichtigen und wunderschönen, aber auch anstrengen- den Zeit, ihr Vertrauen schenken und ich sie unterstützen darf.

Woher stammt der Trend?

Aus den USA. Dort gibt es mittlerweile etliche «Baby Planer» oder eben «Maternity Concierge». Grosse Unternehmen stellen sogar ihren schwan- geren Angestellten einen Maternity Concierge zur Verfügung, damit die sich während der Schwangerschaft voll und ganz auf die Arbeit konzent-

rieren können. Dieser Service geht über die Geburt hinaus und unterstützt die Mütter später bei der Rückkehr an den Arbeitsplatz. Auch in England werden Maternity Concierge immer beliebter und ich finde, auch in der Schweiz sollten Eltern von einem solchen Service profitieren können.

Wer bucht eine Maternity Concierge?

Werdende Mütter bzw. Eltern in besonders anspruchsvollen Berufen. Aber auch solche, deren Fami- lien vielleicht nicht in der Schweiz leben und sie darum nicht unterstützen können. Gerade Eltern, die auf sich allein gestellt sind, schätzen die professionelle Hilfe, damit sie das Beste bekommen für sich und ihr Baby.

Was können werdende Eltern von Ihrem Service erwarten – und was wird besonders oft verlangt?

Besonders begehrt sind Ratschläge zur Baby-Erstausstattung und ehrliche Informationen darüber, was in der Anfangszeit nach der Geburt auf die Eltern zukommt. Viele sind schon überfordert von der riesigen Auswahl an Produkten und fühlen sich vom Verkaufspersonal oft nicht kompetent beraten. Jede Mutter, jedes Kind ist individuell und hat andere Bedürfnisse. Was für die beste Freundin funktio- niert hat, ist nicht automatisch das richtige für einen selber. Zurzeit sind die postnatalen Dienste sehr gefragt, wo ich den Eltern bei der Pflege ihres Neugeborenen helfe und Fragen beantworte. Im Unter- schied zu einer Hebamme betreue ich das Baby auch nachts, damit die Eltern ungestört durchschlafen können. Ich bleibe jeweils so lange wie die Familie es möchte.

Was unterschätzen werdende Eltern am häufigsten?

Es wird so viel über die Geburt geredet, aber nie darüber, wie anstrengend schon die Vorbereitung für die Ankunft des Babys sein kann. Eltern wollen nur das Beste für ihr Kind und überlegen oft zu lange. Mit der unübersichtlichen Menge an Produkten auf dem Markt ist es schwierig, eine Entscheidung zu treffen. Auch die erste Zeit mit dem Baby Zuhause ist anstrengend. Das Leben der Eltern ist auf dem Kopf gestellt und sie vergessen häufig auf sich selbst zu achten.

Wenden sich auch Männer an Sie?

Für den Vorgeburts-Service bislang noch nicht. Aber mich kontaktieren viele Väter für postnatale Dienste, zum Beispiel die Betreuung des Säuglings in der Nacht. Meistens merken die Eltern, dass sie Unter- stützung brauchen, sobald sie mit dem Kleinen aus dem Spital nach Hause gekommen sind.

Welche wichtigsten Tipps geben Sie werdenden
Müttern?
Ich könnte jetzt eine lange Liste aufzählen, aber was ich jeder Schwangeren raten kann: Vertrauen Sie Ihrem Bauchgefühl und kommunizieren Sie Ihre Wünsche während und auch nach der Schwanger- schaft. Oft dreht sich nach der Geburt alles nur noch um das Baby, aber auch das Wohlergehen der Mutter – und des Vaters – ist wichtig.

Wie lange dauern durchschnittlich Ihre Einsätze?

Das ist unterschiedlich und auch eine Frage des Budgets der Familie. Manche buchen nur das Paket für die Baby-Erstausstattung, andere wollen mich vom positiven Schwangerschaftstest an bis Monate weit nach der Geburt dabei haben. Aus Erfahrung weiss ich, dass ich oft länger als geplant mit den Familien zusammenarbeite. Wenn es der Zeitplan zulässt, mache ich das gerne.