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Die HM8 Mark 2 ist von verschiedenen Quellen inspiriert - sowie der Porsche 918 Spyder wie auch die Double Bubble von Zagato standen dafür Pate.

Die HM8 MARK 2 von MB&F findet Inspiration in der Welt des Automobils

Die Verbindung von MB&F zum Automobil ist tief verwurzelt: Sie begann 2012 mit der HM5, dann folgten die HMX im Jahr 2015 und die HM8 im Jahr 2016. Jedes dieser Modelle ist mit dem sofort wiedererkennbaren Zifferblatt im Tachometer-Stil an der Gehäuseseite ausgestattet, die an das kühne futuristische Design der 1970er-Jahre anklingt.

Ein Jahrzehnt nach den ersten vom Automobil inspirierten MB&F Machines präsentiert sich nun das jüngste und technologisch fortschrittlichste Modell: die HM8 Mark 2.

Der ursprüngliche Traum

Um die Verbindung zwischen MB&F und der Automobilwelt vollständig zu erfassen, müssen wir das Zeitrad für einen Augenblick ins Jahr 1985 zurückdrehen: Als Kinder hatten wir alle Träume. Einige davon gehen in Erfüllung, andere geben wir irgendwann auf – und dann gibt es noch die Träume, die so sehr Teil unseres Wesens sind, dass sie ganz ohne unser Zutun wahr werden. So verhielt es sich auch bei Firmengründer Maximilian Büsser, der beinahe seine ganze Kindheit davon träumte, Autodesigner zu werden. Er war so vernarrt in diese Idee, dass er von seinem 4. bis zu 18. Lebensjahr ausschließlich Autos zeichnete und entwarf. Während seine Klassenkameraden begannen, sich für andere Themen zu interessieren, blieb sein Herz dem Automobil mit seinen aerodynamischen Linien und schlanken Formen treu.

Kurz vor seinem Schulabschluss erfuhr er, dass das weltberühmte ArtCenter College of Design aus dem kalifornischen Pasadena einen europäischen Campus eröffnen sollte, und das im unweit seines Elternhauses gelegenen La Tour-de-Peilz. Ob dies wohl ein Zeichen war? Er konnte seine Aufregung kaum unterdrücken, bis er herausfand, dass die Studiengebühren 50 000 CHF betrugen – in heutigen Zeiten schon eine stolze Summe, die 1985 noch viel gewaltiger war.

Seine Liebe zum Automobil kennend, versprachen ihm seine Eltern, eine Möglichkeit zu finden, doch Maximilian wusste, dass die Kosten zu hoch für sie waren. Nachdem ihm jeder ständig sagte, dass er einen guten Ingenieur abgeben würde, weil er so gut in Mathematik war, schrieb er sich an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) ein. Dies hätte das Ende der Geschichte sein können … doch das war es nicht!

„Ich kam vom rechten Weg ab, verlor meinen Verstand … und landete in der Uhrenindustrie“, erzählt er lachend. „Als ich beschloss, Automobildesign in einem Zeitmesser zu verwirklichen, war dies eine riesige Chance für mich. Es war alles, wovon ich immer schon geträumt hatte.“

Das Spiel mit den Prismen

Inspiration bot ihm ein verrücktes Uhrendesign von Amida, die Amida Digitrend, die 1976 kurz vor dem Bankrott des Unternehmens lanciert wurde. Einer ähnlichen Idee folgend setzte MB&F ein Saphirprisma ein, das eine vertikale Anzeige der springenden Stunden und der schleichenden Minuten ermöglichte, obwohl diese eigentlich vollkommen flach auf dem Uhrwerk auflagen. Die Zeit wurde in einem Fenster an der Gehäusevorderseite angezeigt, das an einen altmodischen Tachometer erinnerte und ein Ablesen sogar beim Fahren möglich machte. Im Gegensatz zur Amida mit ihren nebeneinander angeordneten Scheiben, liegen die Scheiben der MB&F HM übereinander, wodurch die Größe der Ziffern und damit die Ablesbarkeit maximiert wird.

Doch damit nicht genug: Denn die Herausforderung bestand darin, die Ziffern nahezu digital oder elektronisch wirken zu lassen. Hierzu wurden Saphirscheiben verwendet, die mit Ausnahme der Ziffern mit einer schwarzen Metallbeschichtung überzogen wurden. Anschließend wurde unter der Saphirscheibe Super-LumiNova® aufgebracht, um die Leuchtmasse völlig flach zu gestalten statt gewölbt, wie sie beim Aufbringen auf das Zifferblatt wirken würde. Interessant ist auch, dass die Ziffern spiegelverkehrt entworfen werden mussten, da sie durch das Prisma umgekehrt werden.

Dieses System wurde in der HM5 mit sich öffnenden und schließenden Lamellen eingesetzt, die Licht in das Uhrwerk lassen, um die Leuchtmasse aufzuladen. Die Lamellen wurden von Marcello Gandinis Entwurf für den Bertone Lamborghini Miura mit seinen Lamellen an der Heckscheibe inspiriert, die dem Automobil seine futuristische Ästhetik verliehen.

Beim Folgemodell – der HMX – entfielen die Lamellen zugunsten eines Saphirglasdeckels, der einen teilweisen Blick auf den darunter liegenden Mechanismus freigab. Dieses Modell war wiederum von einem anderen italienischen Karosseriebauer – Touring Superleggera – inspiriert und mit Miniatur-Öldeckeln versehen, die sich aufschrauben und mit Uhrenöl füllen ließen.

Dann kam die HM8 „Can-Am“ mit einem Saphirglas, das ebenfalls den Blick auf den sich drehenden Rotor ermöglichte. Dieses Uhrwerk, das auf einem Girard-Perregaux-Kaliber beruht, dient ebenfalls als Grundlage für die brandneue HM8 Mark 2. Das Design der HM8 orientiert sich, wie es ihr Name schon verrät, an den Can-Am-Automobilen der berühmten Canadian American Racing Championship. Das ungewöhnliche Design und die markanten Überrollbügel der Sportwagen dienten als Inspiration für die zwei Titanbügel der Uhr.

Die HM8 Mark 2 ist wiederum von verschiedenen Quellen inspiriert: Stand der ikonische Porsche 918 Spyder Pate für die Form des Gehäuses, lieferte die Double Bubble des Zagato die Grundlage für das Saphirglasdesign.

Eine Chassis-Konstruktion

Dabei wurden nicht nur die Designcodes dieser Zeitmesser von der Automobilwelt inspiriert, sondern auch ihre Konstruktion. Maximilians Ingenieursstudium war also nicht umsonst! Die HM5 und die HM8 Mark 2 besitzen ein unabhängiges wasserdichtes Chassis, auf das die Gehäuseteile der Uhr aufgesetzt wurden, während für die HMX und die HM8 eine Monoblock-Konstruktion bevorzugt wurde. Für die neue HM8 Mark 2 wurde die Karosserie wahlweise in Weiß oder in British Racing Green mit mattem Finish an der Oberseite und hochglanzpolierten Seiten gefertigt. Die weiße Version ist mit einem grünen CVD-Rotor und hellgrünen Minutenzählern ausgestattet, während die auf 33 Exemplare limitierte Version in British Racing Green einen Rotor und eine Unruh aus Rotgold und türkisfarbene Minutenzähler besitzt.

CarbonMacrolon®

Das speziell für MB&F entwickelte Kompositmaterial CarbonMacrolon® besteht aus einer Polymermatrix, in die Kohlenstoffnanoröhren eingespritzt sind, die die Festigkeit und Steifigkeit erhöhen. Kohlenstoffnanoröhren bieten eine höhere Zugfestigkeit und Steifigkeit als herkömmliche Kohlenstofffaserverstärkungen. CarbonMacrolon® von MB&F ist ein massives, hartes Material das gefärbt, poliert, perlgestrahlt, lackiert und satiniert werden kann. Hinzu kommt, dass es achtmal leichter ist als Edelstahl, wodurch es extrem vielseitig eingesetzt werden kann und sowohl in technischer als auch gestalterischer Perspektive interessant ist.

Unter der Haube

Wie bei jedem Super- oder Hyperauto ist der Großteil der Technologie der HM8 Mark 2 unsichtbar verborgen, wie etwa das Titanchassis, das extrem kompliziert zu fräsen ist. Auch mit Edelstahl wäre die Fertigung sehr kompliziert gewesen, doch die Härte dieser Legierung stellte die Ingenieure von MB&F wirklich auf die Probe.

Dasselbe gilt auch für die Gehäuseteile aus CarbonMacrolon®, die aufgrund der geringen Produktionsmengen nur aus einem Block gefräst werden konnten – dies machte die Karosserie der Uhr noch einen Gang komplexer.

Eine Vielzahl von MB&F-Zeitmessern hat die Grenzen des physikalisch Möglichen in Bezug auf die Saphirglas-Herstellung schon verschoben und die HM8 Mark 2 stellt hier keine Ausnahme dar. Die Fertigung des doppelt gewölbten Saphirglases erreichte eine derartige Komplexität, dass sie 30 bis 40 Mal teurer ausfällt als die Herstellung eines gewölbten Saphirglases. Nur ein einziger Zulieferer willigte in diese Herausforderung ein. Während der vielen Stunden, die für die Herstellung eines Saphirglases anfallen, ist das Risiko eines Bruchs extrem hoch – und ein solcher Bruch findet natürlich, sehr zur Verzweiflung aller Beteiligten, immer im allerletzten Moment statt. Ist das Glas jedoch einmal fertiggestellt und in den Zeitmesser eingebaut, ist es genauso robust wie das Saphirglas einer Sportuhr.

Nicht zuletzt ist auch der streitaxtförmige Rotor, der das Uhrwerk antreibt, besonders komplex in der Herstellung, da eines der Blätter aus 22 Karat Gold lediglich zwei Zehntel eines Millimeters dick ist. Eine maschinelle Bearbeitung ist hier unmöglich, deshalb musste es gestempelt werden, wobei die Gravur bereits in den Stempel eingearbeitet wurde.

Eine Weltpremiere: Die Krone

Nicht unter der Haube, aber ebenso versteckt ist der brandneue Kronentypus: So besitzt dieser eine Art „doppeltes Entkopplungssystem“, um einen Terminus aus dem Automobiljargon zu bemühen. Man drückt die Krone ein und führt eine Dreivierteldrehung aus, um sie zu lösen. Dies hat den Vorteil, dass Platz gewonnen und dem System zusätzliche Sicherheit geboten wird – ein echtes Plus für eine Sportuhr!

Die H8 Mark 2 greift alles auf, was MB&F-Fans in den letzten zehn Jahren an der Automobilserie geschätzt haben, und macht diese Elemente technischer, lesbarer, sexyer und einfacher tragbar. Vor allem aber ist sie eine Erinnerung daran, dass es nie zu spät ist, seinen Träumen zu folgen … ganz gleich, an welchem Punkt im Leben man sich gerade befindet.

Die HM8 Mark 2 ist erhältlich:

  • in Titan und mit grüner CarbonMacrolon®-Gehäuseplatte, limitiert auf 33 Exemplare
  • in Titan und mit weißer CarbonMacrolon®-Gehäuseplatte

https://www.mbandf.com/