Das authentische Made in Italy soll gefördert werden

Weltweit werden Produkte, die nicht in Italien hergestellt wurden, als echte italienische Produkte verkauft. Mit der Initiative „Real italian taste“ soll nun dagegen vorgegangen werden. Gerade weil Essen der „neue Pop“ ist, wie ein Vortrag am GDI zeigte.

An einem Anlass im GDI hat die italienische Handelskammer der Schweiz ein wichtiges
Thema präsentiert: das sogenannten „Italian Sounding“. Denn: Viele Produkte, die nicht in
Italien hergestellt werden, werden weltweit als echte italienische Produkte verkauft. Das Phänomen betrifft laut einer Studie die renommiertesten italienischen Produkte, insbesondere in der Lebensmittelbranche, aber auch im Mode- und Designsektor. Dabei
zeigen sich folgende Erkenntnisse aus einer Umfrage:

– 66% der Konsumenten würden eigentlich authentische Made in Italy-Produkte kaufen: sie erkennen sie aber nicht
– 33% kaufen bewusst „Italian sounding-Produkte“

Mit der Initiative „Real Italian taste“ soll nun das authentische „Made in Italy“ gefördert
werden. Organisiert werden deshalb Unternehmerreisen nach Italien, Round Tables, Blind
Tastings und Promotions Anlässe. Dies zeigte Fabrizio Macrì von der Camera di Commercio
Italiana per la Svizzera auf.

„Essen ist Pop“
Das Thema Essen ist brandaktuell, sagte auch Marta Kwiatkowski Schenk, Senior Researcher
und Deputy Head Think Tank am Gottlieb Duttweiler Institut. „Lange Zeit war Essen ein
zeitlich begrenzter Akt, meist zelebriert in Ritualen“, sagt sie. Der neue «European Food Trends Report» des GDI zeige: Das ändert sich jetzt. „ Essen hält Einzug in fast alle Bereiche unseres Lebens. Es ist Wellness-Erlebnis und Lifestyle, Kompass auf der Suche nach Moral und manchmal Ersatzreligion. Essen ist alles und überall. Essen ist Pop.“

Zwei Trends stechen heraus: Essen bedeutet Gesundheit und Essen wird zu High-Tech. Essen
soll nicht mehr nur satt machen, sondern dem inneren Wohlbefinden dienen. Digestive Wellness rückt die Verdauung in den Mittelpunkt, und Magen und Darm sind dabei, dem Hirn den Rang als zentrales Organ abzulaufen. „High-Tech erobert die Food-Welt. Kundenansprüche verändern sich, und die klassische Wertschöpfungskette wird zum Wertschöpfungsnetzwerk“, so Kwiatkowski. Der Kunde nimmt Einfluss auf jeden einzelnen Entwicklungsschritt seines Essens und gestaltet so Produktion, Distribution und Konsumation mit.