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Die Fondation Beyeler freut sich, ihr Ausstellungsprogramm für das nächste Jahr bekannt zu geben.

Das Ausstellungsprogramm der Fondation Beyeler für das Jahr 2023

Die Fondation Beyeler freut sich, ihr Ausstellungsprogramm für das nächste Jahr bekannt zu geben. Im Frühjahr lädt die erste Wayne-Thiebaud-Retrospektive im deutschsprachigen Raum dazu ein, das beeindruckende Werk des US-amerikanischen Malers zu entdecken. In seinen berühmten Stillleben von Sahnetorten, Kuchenstücken, Cupcakes und Bonbons beschwört Thiebaud (1920–2021) in betörenden Pastelltönen die Verheissungen des «American Way of Life». Gleichzeitig demonstrieren seine Porträts, Stadtansichten und Landschaften die Vielseitigkeit des technisch brillanten Malers.

Mit Doris Salcedo (*1958) wird ab Mai eine Künstlerin in einer umfassenden Ausstellung präsentiert, die in ihren Objekten, Skulpturen und Installationen aktuelle, drängende Themen wie Migration und Gewalt aufgreift. Es handelt sich um die erste Museumsschau der Kolumbianerin in der Schweiz. Im Herbst stellt die Fondation Beyeler den legendären, vielen jedoch noch unbekannten georgischen Maler Niko Pirosmani (1862–1918) anhand von rund fünfzig selten zu sehenden Meisterwerken vor.
 
Das Programm wird durch folgende Ausstellungsprojekte ergänzt: Anlässlich seines 50. Todesjahrs wird Pablo Picasso (1881–1973) im Frühjahr durch eine konzentrierte Auswahl später Gemälde gewürdigt, die sich mit dem Bild von Künstler und Modell befassen. Eine Gruppe grossformatiger Arbeiten Jean-Michel Basquiats (1960–1988), die der Künstler 1981/82 in der italienischen Stadt Modena für eine geplante, jedoch nie realisierte Ausstellung malte, wird im Sommer erstmals in der Fondation Beyeler zusammengeführt. Neben den temporären Ausstellungen zeigt die Fondation Beyeler über das ganze Jahr hinweg ausgewählte Werke aus ihrer Sammlung in Form wechselnder, thematischer Sammlungspräsentationen.

Weitere Informationen zu den Ausstellungen und Ausstellungsprojekten im nächsten Jahr:

Wayne Thiebaud
Januar – 21. Mai 2023
Der renommierte amerikanische Künstler Wayne Thiebaud (1920–2021) begann seine Karriere ursprünglich als Grafikdesigner und arbeitete kurze Zeit für die Walt Disney Studios in der Trickfilmabteilung. In seinen berühmten Stillleben von Lebensmitteln schilderte Thiebaud die Verheissungen und den Überfluss des «American Way of Life» – eine Gesellschaft des Angebots ohne Nachfrage. Dies spiegelt sich in der taktilen Verwendung von Farbschichten wider, welche die Objekte zum Leben erwecken und eine Atmosphäre schaffen, in der sich Ironie und Melancholie die Waage halten. Durch seine brillante Maltechnik reizte Thiebaud die Möglichkeiten malerischen Ausdrucks bis an die Grenzen von gesehener und imaginierter Welt aus. Die Ausstellung in der Fondation Beyeler zeigt Thiebauds Werk in seinen vielen Aspekten: neben den Stillleben auch Porträts sowie die multiperspektivischen Städtebilder und Landschaften, durch die er dieses scheinbar alte Genre der Kunstgeschichte neu definierte.

PICASSO. Künstler und Modell – Letzte Bilder
Februar – 1. Mai 2023
Im Rahmen der internationalen Feierlichkeiten rund um das fünfzigste Todesjahr von Pablo Picasso (1881–1973) präsentiert die Fondation Beyeler eine konzentrierte Auswahl von späten Gemälden Picassos, die sich mit dem Bild von Künstler und Modell befassen. Diese ausdrucksstarken Werke, die im letzten Jahrzehnt von Picassos Schaffen entstanden, führen die unbändige kreative Energie und Produktivität des Künstlers am Ende seines Lebens vor Augen. Picasso setzt sich darin mit dem (Selbst-)Bild des Künstlers und dem künstlerischen Schöpfungsakt ebenso auseinander wie mit dem Bild des weiblichen Körpers. Dabei eröffnen sich für Betrachterinnen und Betrachter auch Fragen in Bezug auf die Darstellung der Frau in der Kunst im Kontext der heutigen Zeit.

Doris Salcedo
Mai – 17. September 2023
Nächsten Sommer widmet die Fondation Beyeler der international renommierten kolumbianischen Künstlerin Doris Salcedo (*1958) eine grossangelegte Einzelausstellung, in welcher wichtige Werke aus ihren verschiedenen Schaffensperioden gezeigt werden. Es handelt sich um die erste Museumsausstellung Salcedos in der Schweiz. In ihren Objekten, Skulpturen und ortsspezifischen Interventionen beschäftigt sie sich mit dem sich stets wiederholenden Kreislauf von Gewalt, Empörung, Trauer, Erinnerung und Vergessen. Salcedo zählt zu den wichtigsten Künstlerinnen der Gegenwart. Ihre raumgreifende Installation Palimpsest, 2013–2017, die sich mit dem Schicksal von Flüchtenden und Migrant:innen und ihrem Tod im Mittelmeer oder im Atlantik auseinandersetzt, ist bereits seit dem 9. Oktober 2022 in der Fondation Beyeler zu sehen.

Basquiat – The Modena Paintings
Juni – 27. August 2023
Jean-Michel Basquiat (1960–1988) malte im Sommer 1982 für eine seiner ersten Einzelausstellungen eine Gruppe grossformatiger Werke, die in einer Galerie im italienischen Modena gezeigt werden sollten. Doch vor der Eröffnung wurde das Projekt abgesagt, die Gemälde wurden nie zusammen gezeigt. Mehr als vierzig Jahre später bringt die Fondation Beyeler die mittlerweile in US-amerikanischen, asiatischen und Schweizer Sammlungen befindlichen Meisterwerke erstmalig zusammen.

Niko Pirosmani
September 2023 – 28. Januar 2024
Der georgische Künstler Niko Pirosmani (1862–1918) ist eine Legende: Vielen (noch) unbekannt, wird er von anderen fast kultisch verehrt. Wie die Ausstellung zeigen wird, gehörte Pirosmani zu den herausragenden Künstlern der frühen Moderne. Wie nur wenige vor und nach ihm entwickelte Pirosmani eine Kunst, die bereits zu seinen Lebzeiten alle ansprach, von den Menschen auf der Strasse und in den Tavernen bis hin zu den Avantgardekünstlern und Literaten. Mit wenigen Pinselstrichen verwandelte er Alltägliches in Aussergewöhnliches und schaffte so Ikonen von glühender Intensität. Seine Kunst überbrückte Welten, sie zelebrierte ein Gefühl von Zugehörigkeit und Hingebung und blieb doch – mit der ihr eigenen Eleganz – vornehm auf Distanz. In rund fünfzig selten zu sehenden Meisterwerken aus dem Besitz des Georgischen Nationalmuseums in Tiflis führt die Ausstellung in die künstlerische Welt Pirosmanis ein. Die Ausstellung wird gemeinsam von der Fondation Beyeler (Riehen/Basel) und dem Louisiana Museum of Modern Art (Humlebaek) organisiert.

https://www.fondationbeyeler.ch