Die Fondation Beyeler freut sich, ihr Ausstellungsprogramm für das Jahr 2024 bekannt zu geben. Den Höhepunkt des Jahres bildet die grosse Henri-Matisse-Ausstellung, die im Herbst stattfinden und über 70 Hauptwerke des Künstlers aus namhaften europäischen und amerikanischen Museen sowie Privatsammlungen zusammenführen wird. Die erste Matisse-Retrospektive im deutschsprachigen Raum seit fast 20 Jahren gewährt einen einzigartigen Einblick in die Entwicklung und Vielfalt von Matisse՚ wegweisendem Schaffen. «Matisse – Eine Einladung zur Reise» knüpft an Massstäbe setzende Ausstellungen der Vergangenheit an, darunter «Paul Gauguin» (2015), «Monet» (2017) und «Der junge Picasso – Blaue und Rosa Periode» (2019).
Darüber hinaus präsentiert die Fondation Beyeler im Frühjahr eine umfangreiche Einzelausstellung des kanadischen Künstlers Jeff Wall. Die Werkschau ist die erste des Künstlers in der Schweiz seit fast zwei Jahrzehnten. Wall, der massgeblich zur Etablierung der Fotografie als eigenständige Kunstform beigetragen hat, zählt heute zu deren wichtigsten Vertreter:innen. Im Sommer verwandeln zudem rund 20 renommierte Künstler:innen erstmals das gesamte Museum sowie das umliegende Parkgelände in eine experimentelle Präsentation zeitgenössischer Kunst. Neben Werken bildender Künstler:innen werden auch Kooperationen mit Dichter:innen, Musiker:innen, Philosoph:innen, Designer:innen und Architekt:innen gezeigt. Zusätzlich zu den temporären Ausstellungen zeigt die Fondation Beyeler das ganze Jahr hindurch ausgewählte Werke aus ihrer Sammlung in Form wechselnder thematischer Präsentationen.
Weitere Informationen zu den Ausstellungen im nächsten Jahr:
Jeff Wall – 28. Januar – 21. April 2024
Zu Beginn des kommenden Jahres widmet die Fondation Beyeler dem kanadischen Künstler Jeff Wall eine umfangreiche Einzelausstellung. Es handelt sich dabei um die erste Werkschau des Künstlers in der Schweiz seit fast zwei Jahrzehnten. Wall, der massgeblich zur Etablierung der Fotografie als eigenständige Kunstform beigetragen hat, zählt heute zu ihren wichtigsten Vertreter:innen. Er gestaltet zumeist grossformatige, aus einer Vielzahl von Einzelaufnahmen vielschichtig und subtil komponierte Fotografien, die oftmals durch Vorbilder aus der Kunstgeschichte oder aber durch das städtische Alltagsleben angeregt sind. Unter den mehr als 50 in der Ausstellung versammelten Werken finden sich Grossbilddiapositive in Leuchtkästen sowie Schwarz-Weiss-Fotografien und farbige Fotodrucke. In jedem der elf Säle entfalten sich vielfältige inhaltliche und formale Bezüge zwischen älteren und neueren Bildern. Zudem werden in der Fondation Beyeler mehrere neue Arbeiten erstmals öffentlich zu sehen sein. Die Ausstellung ist in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler entstanden und von Martin Schwander, Curator at Large, Fondation Beyeler, kuratiert.
Sommerausstellung – 19. Mai – 11. August 2024
Zum ersten Mal in der mehr als 25-jährigen Geschichte der Fondation Beyeler werden das gesamte Museum und der umliegende Park zum Schauplatz einer experimentellen Präsentation zeitgenössischer Kunst. Mit Beiträgen von Michael Armitage, Federico Campagna, Ian Cheng, Marlene Dumas, Frida Escobedo, Peter Fischli, Cyprien Gaillard mit Victor Man, Dominique Gonzalez-Foerster, Wade Guyton, Carsten Höller mit Adam Haar Horowitz, Pierre Huyghe, Arthur Jafa, Koo Jeong A, Dozie Kanu, Cildo Meireles, Fujiko Nakaya, Precious Okoyomon, Philippe Parreno, Rachel Rose, Tino Sehgal, Rirkrit Tiravanija, Ramdane Touhami und Adrián Villar Rojas. Die Ausstellung versteht sich als ein «lebender Organismus», der sich verändert und wandelt.
Verbindungen und Verflechtungen zwischen einzelnen Arbeiten werden in einem engen Dialog mit den Künstler:innen entwickelt. Dieser Austausch wird ausserdem auf Werke aus der hauseigenen Sammlung ausgedehnt, die integraler Bestandteil des Projekts sind. Während eine Vielzahl der Gemälde, Skulpturen, Filme, Installationen und Performances ortsspezifisch entstehen, handelt es sich bei anderen um angepasste Versionen bereits existierender Arbeiten. Die Ausstellung wurde von einem Team konzipiert, das sich aus den Künstler:innen Precious Okoyomon und Philippe Parreno; Hans Ulrich Obrist, Künstlerischer Leiter der Serpentine Galleries, London; Sam Keller, Mouna Mekouar und Isabela Mora, Fondation Beyeler, zusammensetzt.
Matisse – Eine Einladung zur Reise – 22. September 2024 – 26. Januar 2025
Die Fondation Beyeler zeigt im Herbst 2024 die erste Henri-Matisse-Retrospektive im deutschsprachigen Raum seit fast 20 Jahren. Matisse zählt zu den bedeutendsten Künstlern der Moderne. Sein bahnbrechendes Werk hat seine Zeit und viele spätere Künstlergenerationen bis heute wesentlich geprägt. In der Befreiung der Farbe vom Motiv und in der Vereinfachung der Formen hat er die Malerei auf eine neue Grundlage gestellt und dabei eine bis dahin unbekannte Leichtigkeit in die Kunst gebracht. Anhand von über 70 Hauptwerken aus namhaften europäischen und amerikanischen Museen sowie Privatsammlungen richtet die Ausstellung den Blick auf die Entwicklung und Vielfalt im wegweisenden Schaffen des Künstlers. Sie setzt mit den um 1900 entstandenen Bildern der Frühzeit ein, führt über die revolutionären Gemälde des Fauvismus und die experimentellen Werke der 1910er-Jahre hin zu den sinnlichen Gemälden der Nizza-Periode und der 1930er-Jahre, um schliesslich in den legendären Scherenschnitten des Spätwerks der 1940er- und 1950er-Jahre zu gipfeln.
Den gedanklichen Ausgangspunkt der Ausstellung bildet dabei Charles Baudelaires berühmtes Gedicht «Einladung zur Reise» von 1857. Tatsächlich finden sich bei Matisse zahlreiche Leitmotive und Schlüsselthemen, die auch im Zentrum von Baudelaires Gedicht stehen. Darauf basierend lädt die Ausstellung denn auch zu einer Reise durch das einzigartige Schaffen und Leben von Matisse ein, die ihrerseits von zahlreichen Reisen geprägt waren. So liess sich der Künstler auf seinen Erkundungen von Ländern wie Italien, Spanien und Marokko bis hin zu Tahiti immer wieder von der Natur und Kunst anderer Kulturen inspirieren. Die Ausstellung wird kuratiert von Raphaël Bouvier, Kurator, Fondation Beyeler.