Die Geschichte spielt 1935 – eine junge Frau aus armen Verhältnissen emigriert von einem Schweizer Bergdorf nach Buenos Aires, überlebt dort knapp das höllische System der Zwangsprostitution, steigt zum Tango-Star auf und kehrt schliesslich ins kriegsgeplagte Europa zurück.
Das neue Tango-Musiktheater von Alexandra Prusa fesselte bereits Hunderte Zuschauer von der ersten Minute an. Am 23. Januar macht sie damit Halt im La Cappella in Bern
Die Schweizer Schauspielerin und Medien-Künstlerin Alexandra Prusa, die 1983 mit ihrem ersten Theaterprojekt Tango Palace den Tango im nördlichen Europa zurück auf die Bühne und damit ins Bewusstsein brachte, fand in bündnerischen Archiven Tagebuchaufzeichnungen einer jungen Frau aus Rueras bei Sedrun, die 1935 nach Argentinien emigrierte.
Die harten Schilderungen eines noch nicht 100 Jahre zurückliegenden Emigrantinnen- Schicksals inspirierte sie dazu, einen Facts+Fiction-Text zu schreiben.
Mit «Abrazo» stellt Alexandra Prusa für die Dauer eines Theater-Abends die aktuelle Migrations-Diskussion auf den Kopf, denn die so schockierenden wie sinnreichen Erfahrungen der Melenita de Oro, zu welcher die mutige Frau aus der Schweiz in der Fremde wird, führen klar und drastisch vor, dass das, was heute Frauen aus Afrika, Rumänien oder Moldavien bei uns widerfahren kann – vor nicht einmal 100 Jahren dort einer Schweizerin passierte.