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Vivienne Huber ist der Shooting-Star in der Schweizerischen Volkspartei SVP. (Bild V. Huber; X)

Politik-Talent Vivienne Huber trägt der SVP frisches Make-up auf

Obschon Vivienne Huber noch kein politisches Amt innehat, prägt die 23-Jährige das politische Geschehen in der Schweiz. Auf Social-Media ist das Politik-Talent aus dem Kanton Aargau ein Star. Wie kaum eine andere begeistert sie die Gen-Z für bürgerliche Politik. Mit ihrer unverblümten und charmanten Art trägt sie der SVP ein frisches Make-up auf. Doch ihr Leben unter dem “SVP-Sünneli” hat auch seine Schattenseiten. Mit ihren polarisierenden Posts im Web zieht Vivienne Huber mitunter Hass und Häme auf sich. Im Interview mit dem Schweizer Online-Magazin ProudMag.com spricht Huber über ihre politischen Schwerpunkte, über Trolls und Hate Speech. Ein bemerkenswerter Bericht über eine bemerkenswerte Frau.

Die Schweizerische Volkspartei SVP gilt in der hiesigen Parteienlandschaft als helvetisches Urgestein – wertkonservativ und äusseren Einflüssen abgeneigt. In gesellschaftlichen Fragen positioniert sich die SVP klar am rechten Rand. Tradition und typisch helvetisches Brauchtum sind mit der DNA der Volkspartei SVP seit jeher eng verwoben. Wenn wir allgemein an das Akronym SVP denken, so besinnen wir uns eher auf Attribute wie Patriotismus, Pathos und Patriarchat. Denken wir gemeinhin eher an Handörgeli, Folklore und Volksmusik anstatt an Hip-Hop, Feminismus und Vibes.

Doch dieses Bild trifft definitiv nicht auf die quirlige und selbstbewusste Jungpolitikerin Vivienne Huber (SVP AG) zu. Die medizinische Praxisassistentin aus dem Kanton Aargau, geboren am 27. September 2001, wirft all die genannten Klischees elegant und eloquent über den Haufen. Sie verkörpert die Gen-Z innerhalb der ein wenig angestaubten, biederen und traditionsbewussten Schweizerische Volkspartei SVP. “SVP goes Hip-Hop”, so quasi.

Laut Studien tendieren junge Frauen eher gegen links, während dessen sich junge Männer tendenziell eher rechts positionieren. Die gelernte medizinische Praxisassistentin Vivienne Huber bildet hier eine Ausnahme, konterkariert das gängige Bild. Was infolgedessen auf den ersten Blick wie ein Anachronismus oder gar wie ein Axiom erscheint, wirkt auf den zweiten Blick durchaus kohärent und konsistent.

Vivienne Huber vertritt standfest die Politik der SVP

Denn: Vivienne Huber polarisiert. Nicht bloss mit ihren Ansichten, sonder auch mit ihrer äusseren Erscheinung. Äusserlich steht da eine junge und progressive Frau, zuzeiten übergeschminkt, mit falschen Wimpern und mit lasziven Botox-Lippen. Innerlich aber steht einem eine Jungpolitikerin gegenüber, die stramm bürgerlichen Ansichten vertritt und damit perfekt in die politische Agenda der Schweizerischen Volkspartei (SVP) passt.

Die schleichende Islamisierung unseres Landes ist eine reale Gefahr. Vivienne Huber, Junge SVP Aargau

Huber setzt sich für eine christlich-abendländische Kultur, für konsequente Abschiebungen von kriminellen Migranten, für harte Strafen gegen antisemitisch motivierte Gewalttäter ein. Sie spricht sich gegen Masseneinwanderung aus und lehnt sich gegen jeglichen “woken” Trend wie etwa die LGBTQ-Bewegung auf. Und vertritt damit ur-typische SVP-Standpunkte.

Politisch ist Frau Huber ein Leichtgewicht, auf Social Media ist sie ein Schwergewicht

Seit 2022 amtet Vivienne Huber als Beisitzerin im Vorstand der SVP Aargau (Bezirk Muri). Und ebenso seit mittlerweile rund drei Jahren fungiert sie als Sekretärin für die Parteileitung der Jungen SVP Aargau (JSVP AG).

Politisch ist Vivienne Huber ein Leichtgewicht. Denn noch kann sie keine beachtliche Politik-Karriere vorweisen. Sie hat im Herbst des vergangenen Jahres erfolglos für einen Sitz im Kantonsrat kandidiert. Und auch in den Nationalrat wollten sie die Aargauerinnen und Aargauer 2023 nicht wählen. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Und es wird auch werden, wenn die wortgewandte Exponentin so weiter macht wie bisher.

Politik braucht heute mehr als Parolen auf Papier – sie braucht Präsenz und Persönlichkeit. Vivienne Huber, Junge SVP Aargau

Obschon sie kein signifikantes politisches Amt bekleidet, geriert sich die in der Schönheitsbranche tätige SVP-Diva bereits wie eine profilierte Politikerin. Sie lächelt auf Plakatwänden auf uns Bürgerinnen und Bürger herab. Sie gibt landauf landab Interviews, provoziert zuweilen mit kantigen Aussagen zum Thema Migration oder gegen den “Gender-Gaga”, wie sie es nennt. In einem Interview mit der Weltwoche spricht Vivienne Huber auf der Plattform YouTube unverblümt und eloquent darüber, weshalb sie dem Feminismus nichts abgewinnen kann und weshalb konservative Werte für sie prägend sind.

Die SVP-Jungpolitikerin Vivienne Huber gilt als das Schweizer Politik-Talent

Vivienne Huber ist momentan der Social-Media-Stern am SVP-Firmament. Auf X folgen ihr über 12’000 Userinnen und User. Auf Instagram sind es knapp 9’000 und Facebook sind es rund 8’000 Followerinnen und Follower. Sie ist für eine Vielzahl junger Menschen in unserem Land ein Paradigma für eine der Jugend zugewandte Schweiz. Für eine Politik, in der sich auch junge Leute wiederfinden können. Und sie steht auch sinngemäss als Botschafterin für eine SVP da, die sich stark gewandelt hat.

Für eine SVP, die nicht Politik über die Köpfe der Jugend hinweg betreibt, sondern Politik mit den Jungen zusammen macht. Mit ein Beweis dafür ist der Erfolg der Jungen SVP Schweiz, präsidiert vom Berner Grossrat Nils Fiechter. Unter seiner Ägide hat die Partei nicht nur an Profil hinzugewonnen, sondern bringt aus den eigenen Reihen immer wieder junge Politik-Talente hervor.

Auf Social-Media ist die Jungpolitikerin Hass und Häme ausgesetzt

Doch der mittlerweile hohe Bekanntheitsgrad von Vivienne Huber hat auch seine Schattenseiten. Besonders auf Social Media. Zuweilen schlagen der Aargauerin mitunter Hass und Häme der übelsten Art entgegen. “Hate Speech” von der übelsten Sorte entbrannte sich über ihre Person und ergoss sich aus den Händen von “Trolls” wie heisses Pech über die sympathische und standfeste SVPlerin. Auf X finden sich viele solcher Beispiele. Davon möchten wir hier sprechen und Ihnen, geschätzte Leserschaft, einen Einblick in die Welt von Vivienne Huber verschaffen.

Im anschliessenden Interview mit dem Online-Magazin ProudMag.com erklärt das Politik-Talent aus den Reihen der Schweizerischen Volkspartei, was hinter der Person Vivienne Huber steht, wofür sie politisch einsteht und wie sie dem Hass im Web begegnet.

Entscheidend ist nicht, wie jemand sich kleidet oder auftritt, sondern ob er oder sie glaubwürdig, sachlich und mit Engagement die Interessen der Bevölkerung vertritt. Vivienne Huber, Junge SVP Aargau

Frau Huber, Sie sind seit 2022 im Vorstand der SVP Bezirk Muri und sitzen seit 2022 in der Parteileitung der JSVP des Kantons Aargau, ist das richtig?
Ich bin seit 2022 Mitglied der Parteileitung der JSVP Aargau und habe im selben Jahr auch die Ortspartei SVP Waltenschwil reaktiviert. Von 2022 bis 2025 war ich im Bezirksvorstand der SVP Muri aktiv. Seit 2024 bin ich im Vorstand der Ortspartei SVP Muri sowie seit 2025 im Vorstand des „Club Bürgerliche 100“ und im PIKOM-Vorstand engagiert.

Sie haben sowohl für den Kantonsrat (2024) wie auch für den Nationalrat (2023) kandidiert. Korrekt?
Ja.

Hatten Sie bisweilen ein politisches Amt inne?
Noch nicht.

Werden Sie sich auch anlässlich der kommenden Wahlen für den Aargauer Grossen Rat oder für den Nationalrat erneut für einen Listenplatz zur Verfügung stellen?
Wenn die Partei und die Mitglieder das Vertrauen in mich setzen, bin ich zu 100% bereit.

Welches politische Amt würden Sie bevorzugt bekleiden? Oder anders gefragt: Welche politischen Ambitionen hegen Sie?
Mein Ziel ist es, auf kantonaler oder nationaler Ebene politische Verantwortung zu übernehmen. Mir geht es nicht um Titel, sondern um Wirkung.

Welche politischen Themen stehen für Sie im Vordergrund? Und welche Meinung vertreten Sie in diesen Belangen?
Im Zentrum meines politischen Engagements steht eine restriktive Migrationspolitik – insbesondere gegenüber illegaler Migration und integrationsverweigernden Parallelgesellschaften. Die schleichende Islamisierung unseres Landes ist eine reale Gefahr, der wir nicht länger ausweichen dürfen, gerade wenn es um unsere Werte, unsere Sicherheit und die Gleichberechtigung der Frau geht.

Zudem setze ich mich für tiefere Steuern, mehr Eigenverantwortung statt wachsender Staatsabhängigkeit und gegen den Einfluss der Woke-Ideologie, vor allem im Bildungswesen, ein. Unsere Schulen sollen Wissen und Leistung fördern, nicht Ideologie. Ich glaube an Freiheit mit Verantwortung, an Leistung statt Umverteilung und an unsere Schweizer Werte, die es konsequent zu verteidigen gilt.

Können Sie uns einen Einblick in Ihren persönlichen Werdegang gewähren?
Ich bin in Muri im Kanton Aargau aufgewachsen – in einer klassischen Familie mit Vater, Mutter, einer Schwester und einem Bruder. Ich hatte eine ganz normale Kindheit. Politisch geprägt war mein direktes Umfeld zunächst nicht besonders, obwohl mein Onkel, Leodegar Huber, damals Präsident der Autopartei im Aargau war. In der Oberstufe habe ich erstmals bewusst erlebt, wie sich unsere Gesellschaft verändert: Es gab immer weniger Schweizer Kinder, das Bildungsniveau sank spürbar, und „Schweizer“ war auf dem Pausenplatz plötzlich ein Schimpfwort. Dieses Erlebnis hat bei mir vieles ins Rollen gebracht.

Ich absolvierte eine Lehre als MPA, machte danach die Berufsmatura und besuche heute die Weiterbildung am SIB. Beruflich bin ich in der Schönheitsbranche tätig. Der eigentliche politische Funke sprang aber bei meiner Abschlussarbeit zum Thema Freiheit über. Sie fiel in die Zeit der Corona-Pandemie und ich spürte am eigenen Leib, was es heisst, Freiheit zu verlieren, weil ich mich nicht impfen lassen wollte.

Für die Arbeit interviewte ich Andreas Glarner (SVP) und Roger Nordmann (SP) – ein spannender Kontrast, der mir vor Augen führte, wie verschieden Politik gedacht werden kann. Kurz darauf trat ich der SVP bei und von da an nahm alles seinen Lauf.

Mir ist aufgefallen, dass Sie sich in den sozialen Medien, allen voran auf X, immer freizügiger geben? Täuscht mich dieser persönliche Eindruck oder würden Sie dies auch so sehen?
Ich würde das klar verneinen. Ich kleide mich dem Anlass entsprechend, mal sportlich, mal elegant, mal privat. Ein Ausschnitt auf Social Media macht mich weder freizügig noch weniger glaubwürdig. Ich bin eine junge Frau, die sich authentisch zeigt, auch mal mit einem privaten Einblick, genau wie viele andere Menschen auch.

Ihr Post auf X mit dem Titel „Warum weg fliegen, wenn das Beste zu Hause liegt?“ hat so einige „Hater“ auf den Plan gerufen. Bereits früher haben Sie teilweise üble Kommentare für Ihre Posts erhalten. Wie gehen Sie damit um, zumal einige Kommentare ziemlich hart unter der Gürtellinie liegen?
Ich kämpfe für Meinungsfreiheit. Auch für Leute, die sie nicht sinnvoll nutzen können.

Weshalb exponieren Sie sich eigentlich diesen „Trolls“?
Wer sichtbar ist, wer Position bezieht, wer nicht in der Masse mit schwimmt, zieht automatisch Kritik auf sich, das gehört dazu. Aber ich bin nicht auf Social Media, um allen zu gefallen, sondern um mich einzubringen, Klartext zu sprechen und vor allem jüngere Generationen aufzuklären.

Sie geben sich bewusst provozierend und sehr freizügig. Weshalb?
Ich kleide mich meinem Stil, meinem Alter und dem Anlass entsprechend – modern, aber nicht unangemessen. Wer konservative Werte vertritt, muss sich nicht verstecken – weder inhaltlich noch äusserlich.

Sie sind Jungpolitikerin. Gehört es als solche dazu, dass Sie sich neuerdings im Nachthemd mit tiefem Ausschnitt präsentieren?
Ich habe mich noch nie im Nachthemd fotografiert.

Was steht bei Ihnen im Vordergrund – die politische Message oder die Selbstinszenierung?
Wenn ich mich inszenieren wollte, wäre ich Influencerin – nicht in der Politik. Bei mir steht immer die Botschaft im Vordergrund, nicht das Bild.

Was sagen Ihre Kolleginnen und Kollegen bei der SVP zu Ihrer freizügigen Art und zu Ihrer Selfie-Politik in den sozialen Medien?
Ich habe Rückhalt und Unterstützung aus der Partei – gerade weil ich authentisch bin und weiss, wie man die junge Generation erreicht. Politik braucht heute mehr als Parolen auf Papier – sie braucht Präsenz und Persönlichkeit. Ich kombiniere klare bürgerliche Werte mit moderner Kommunikation. Das passt zur SVP und zur Zeit.

Bei der traditionsbewussten, teilweise eher biederen und angestaubten SVP kommt Ihre Art zu politisieren wohl kaum gut an, oder?
Grundsätzlich schon. Natürlich gibt es, wie in jeder Partei, unterschiedliche Persönlichkeiten. Aber ich erfahre breite Unterstützung. Sonst hätte man mich kaum gezielt für Formate wie den SVP-Podcast „Dütsch Dütlich Dettling“ angefragt. Die Partei erkennt, dass junge Stimmen mit klarem Profil wichtig sind, gerade, wenn sie neue Zielgruppen erreichen. Man muss nicht altmodisch sein, um konservativ zu denken.

Bei einer Kandidatur für ein politisches Amt – sei es nun als Kantons- oder Nationalrätin, sind Sie auch auf die Stimmen aus dem eher konservativen Lager angewiesen. Besonders im Kanton Aargau. Sind Sie demnach der Ansicht, dass Sie mit Ihrer provozierenden und teilweise promiskuitiven Art die Wählerinnen und Wähler da draussen von Ihrer politischen Eignung überzeugen können?

Entscheidend ist nicht, wie jemand sich kleidet oder auftritt, sondern ob er oder sie glaubwürdig, sachlich und mit Engagement die Interessen der Bevölkerung vertritt. Ich stehe für eine konsequente Politik, die unsere Werte, unsere Sicherheit und unsere Unabhängigkeit stärkt, das ist es, was zählt. Und daran lasse ich mich messen.

https://viviennehuber.ch/

Auszug aus den Kommentarspalten zu den Posts von Vivienne Huber auf X: