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2021: Das glückliche Endresultat eines kontrastreichen Jahrgangs auf MASSETO

Jede Weinernte ist wie ein leeres Blatt Papier und birgt neue Erfahrungen und Erkenntnisse in sich, um die Weinrebe und ihre außergewöhnliche Fähigkeit, auf die Reize der Natur zu antworten, optimal zu interpretieren.

Ein problematischer Jahrgang

Der Jahrgang 2021 war problematisch und allseits geprägt von starken Gegensätzen und machte das Phänomen des Klimawandels, der nunmehr den Saisonverlauf prägt, konkreter und greifbarer. Die große Stärke von Masseto bestand sicherlich in der Reaktionsfähigkeit der Reben, die, so erklärt Axel Heinz, Direktor des Weinguts, von dem unterstützt wird, was er selbst als «Resilienz der großen Terroirs» bezeichnet: «deren Eigenschaften haben es uns ermöglicht, das Klima abzufedern, und Extreme zu kanalisieren, um Bedingungen zu schaffen, die einschränkend, aber gleichzeitig „schmerzfrei“ sind. Genau unter diesen Voraussetzungen können großartige Weine entstehen.»

Estate Director Axel Heinz und Masseto Winemaker Gaia Cinnirella

Die einzigartige Mikroklima und Boden auf Masseto

Als wesentlich erwiesen sich in dieser atmosphärisch kritischen Situation die elementaren Charakteristika von Masseto wie Boden und Mikroklima. Beim Boden war der blaue Ton ausschlaggebend, ein Merkmal der Einzigartigkeit von Masseto, das es möglich machte, die sommerliche Trockenheit zu überstehen, da in tiefen Bodenschichten Wasserreserven gespeichert waren, aus denen nur die jeweils notwendige Menge Wasser freigesetzt wurde, um einen Trockenstress der Reben zu vermeiden. Das Mikroklima mit seinen Meeresbrisen und milden Temperaturen schützte im Frühjahr vor Frost, während es im Sommer die notwendige Belüftung garantierte, um hohe Hitzegrade zu überstehen.

Also liegt der Schlüssel zur Interpretation dieser komplexen Saison wieder in der Kombination Mensch-Terroir. Die Synergie zwischen Bodenart und Anbauzone, gepaart mit konsequenter Arbeit im Weinberg und Detailbesessenheit, haben es möglich gemacht, die Tücken in außergewöhnliche Stärken umzuwandeln.

Die Weinernte – ohne einen Tropfen Regen vom ersten bis zum letzten Tag – begann am 30. August mit den jüngsten Rebgärten und den frühreifenden Parzellen von Masseto Alto. Die Merlot-Ernte dauerte bis Mitte September mit fünf verschiedenen Durchgängen, während der Cabernet Franc zwischen dem 15. und 28. September geerntet wurde.

Die ersten Impressionen sind die eines Jahres mit großem Stil. Sobald der in diesen Tagen zu Ende gehende Abstich abgeschlossen ist, werden die Weine, die derzeit großes Potenzial aufweisen, in Barriques umgefüllt, wo sie ihre lange Reifezeit beginnen. Der Weg ist noch lang, aber Axel Heinz erzählt von seinen ersten Eindrücken: «Die Trockenzeit hat die Trauben konzentriert, aus denen Weine mit großer Intensität und Textur entstanden sind. Die Farben sind besonders intensiv, ebenso die Buketts, geprägt von Anklängen an vollreife schwarze Beerenfrüchte. Am Gaumen finden wir die unverwechselbare Balance zwischen Fülle und Charakterfestigkeit, die Masseto auszeichnet. Die Weine entwickeln am Gaumen eine reiche und konzentrierte Bandbreite mit einer dichten und samtigen Tanninstruktur als Ergebnis einer sorgfältigen und sanften Extraktion, unterstützt von einer brillanten Säurenote, die uns an einige der größten Jahrgänge wie 2006, 2010 oder 2016 erinnert.»

Alle diese Erwartungen müssen sich in zwei Jahren erfüllen, wenn der Wein seine Verfeinerung abgeschlossen hat und bereit ist für die Abfüllung. Wie bei Masseto mittlerweile gängige Praxis, beschränken sich die Aktionen im Keller auf ein Minimum, damit die Weine ihre natürliche Balance zwischen Fülle und Harmonie finden als Ausdruck ihrer Verbundenheit mit einem Terroir mit unverwechselbarer Identität. Masseto ist, wie Axel Heinz es beschreibt, „wirklich ein magischer Ort, an dem die Natur die wichtigsten Entscheidungen trifft“.

Neues aus dem Jahrgang 2021

2021 brachte auch eine Neuheit im Keller mit dem Einstieg von Gaia Cinnirella, die ab der diesjährigen Weinernte ihre Tätigkeit als Önologin von Masseto unter der Leitung von Axel Heinz antrat. Gaia, von 2018 bis 2021 Assistant Technical Director und dann Verantwortliche für die Weinberge bei Biondi Santi, zeigte sich begeistert, zur Entwicklung und Stabilität eines Weinguts wie Masseto beitragen zu dürfen: «Nach Praktika bei bedeutenden Weingütern wie Allegrini und Tenuta San Guido, konnte ich meine Passion zuerst auf dem Weingut Istine und dann bei Biondi Santi entfalten. Jetzt bin ich stolz, Teil dieses unglaublichen Teams zu sein und freue mich, mit meiner Arbeit zur Kreation von Weinen mit einzigartigem Charakter beitragen zu können: ein Traum für alle, die wie ich ihre Arbeit lieben und jede Erfahrung als Chance zum Dazulernen betrachten. Das höchst stimulierende und sich ständig fortentwickelnde Umfeld wird für mich eine Herausforderung sein, wobei der Blick immer vorausschauend sein muss, so wie es ein Wein wie der Masseto erfordert“.