Eine Reise nach Pamplona in Spanien

Wie jedes Jahr seit 1591 finden die San Fermín Feste im Juli in Pamplona, der Hauptstadt der nordspanischen Region Navarra statt

Vom 6. bis 14. Juli sind die Straßenzüge Pamplonas geprägt von einer festlichen Atmosphäre, Freude und Harmonie. Events und Feierlichkeiten für alle Altersgruppen, die man mit Freunden, seinem Liebsten oder mit der gesamten Familie genießen kann laden zum Entdecken ein. Tradition und Moderne werden bei den pulsierenden Feierlichkeiten miteinander verbunden und bieten Gästen ein einmaliges Erlebnis, bei dem sie selbst zu den Hauptprotagonisten werden. Ein Erlebnis, das nur zwei Flugstunden mit der Lufthansa ab Frankfurt entfernt ist.

Der Ursprung der San Fermín Feste, oder auch Sanfermines, geht zurück bis ins Mittelalter, als die Region unter starkem religiösen Einfluss stand. Gefeiert werden sie zu Ehren des heiligen Firmin des Älteren, welcher der Überlieferung nach der erste Bischof der Stadt war. Ursprünglich fanden die Feierlichkeiten seit 1324 am Gedenktag des Heiligen, am 10. Oktober, statt. Durch schlechte Wetterverhältnisse entschied man sich jedoch im Jahr 1591 das Fest auf den Juli zu verlegen. Die Art der Feierlichkeiten blieb jedoch über die Jahrhunderte bestehen. Sie wurzeln in Jahrmärkten und den Stierkämpfen. Im Laufe der Zeit kamen weitere Elemente wie Tänze, Feuerwerk oder Theater hinzu, die für ein reichhaltiges und abwechslungsreiches Kulturprogramm sorgen.

Die Sanfermines beginnen am 6. Juli um 12 Uhr mit dem Start des Chupinazo. Vor dem Rathaus wird eine kleine Rakete gezündet, die die Feierlichkeiten einläutet. Anschließend hüllt sich Pamplona für die nächsten neun Tage in die traditionellen Farben rot und weiß, die das Stadtbild bestimmen. Ein Highlight während Sanfermines sind die Gigantes y Cabezudos, Figuren der spanischen Volkstradition. Während der Feierlichkeiten laufen sie täglich durch die Straßen Pamplonas und stehen dabei nicht nur als Symbol für die Tradition der Region, sondern sind vor allem bei den Kindern beliebt. Die „Gigantes“ sind acht, circa drei Meter große Figuren, die jeweils gepaart als König und Königin der Kontinente Europa, Asien, Amerika und Afrika durch die Straßen Pamplonas tanzen. Die „Cabezudos“ sind etwas kleinere Figuren, die aufgrund ihrer riesigen Köpfe auffallen und stetiger Wegbegleiter der Gigantes sind.

Der Höhepunkt jedes Tages ist wohl das weltberühmte „Encierro“, das Stiertreiben. Morgens, Punkt acht Uhr beginnt das Treiben der sechs Stiere durch die Altstadt Pamplonas bis zur Stierkampfarena. Auf der Strecke von 825 Metern werden die Stiere durch Ochsen mit umgehängten Kuhglocken begleitet. Meist dauert das Stiertreiben nur drei bis vier Minuten doch für die Zuschauer ist es ein einzigartiges Erlebnis, den wagemutigen Teilnehmern während des Laufes mit den Stieren zuzusehen. Mit Raketenschüssen werden den Teilnehmern und Zuschauern die verschiedenen Momente des Stierrennens angezeigt. Ein erster Schuss ertönt wenn sich die Tore der Gehege öffnen; der zweite Schuss weist daraufhin, dass die Stiere die Gehege verlassen haben; der dritte Schuss ertönt, wenn alle Stiere in der Stierkampfarena angekommen sind und der letzte Schuss ertönt, wenn sich die Stiere wieder im Zwinger befinden und das Treiben zu Ende ist.

Während Sanfermines empfiehlt es sich, neben den zahlreichen Events und Prozessionen auch die köstliche Gastronomie Navarras zu entdecken und zu probieren. Von den typischen OpenAir-Snack- oder Tapas-Bars über die traditionellen Restaurants bis hin zur Haute Cuisine besticht Pamplona mit einer spannenden kulinarischen Szene. So kann man aufregende Tage bei gutem Wein und Delikatessen während der Feuerwerke und abendlichen Veranstaltungen ausklingen lassen.

Mit der „Pobre de mi“ auf dem Rathausplatz, dem Ort an dem neun Tage zuvor die Feste begonnen haben, finden die Sanfermines ihr Ende. Nun ist die Stimmung jedoch weniger ausgelassen und fast schon nachdenklich. Ein letztes Mal kommen alle Menschen in weiß und rot bekleidet zusammen und beenden mit dem Singen des Liedes „Pobre mi“ die Sanfermines. „Pobre de mí, pobre de mí, que se han acabado las fiestas de San Fermín” (Armes Ich, armes Ich, das Fest von San Fermín ist zu Ende.)

Mehr Informationen hier: http://www.turismo.navarra.es/deu/home/

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