Geranie oder Pelargonie? Verwirrung um die Namensgebung

Spätestens wenn man auf der Suche nach der klassischen Balkonblume im Gartencenter nach Geranien fragt und sich bei den winterharten Stauden wiederfindet, wird einem bewusst, dass die Bezeichnung „Geranie“ offenbar mehr als nur eine Bedeutung hat. Unter „Geranium“ verstehen Gärtner und Botaniker nämlich keineswegs die üppig blühende Balkonschönheit, sondern vielmehr mehrjährige, winterharte Gartenstauden. Die bekannten Sommerblüher hingegen werden in Fachkreisen als „Pelargonium“ bezeichnet.

Das Durcheinander in der Namensgebung rührt wohl daher, dass sowohl die aus Südafrika stammenden Pelargonium als auch die nahezu weltweit verbreiteten Geranium zur Pflanzenfamilie der Storchschnabelgewächse, der Geranicae, gehören. Im 17. Jahrhundert wurden die ersten Pelargonien von Südafrika nach Europa gebracht. Wegen ihrer vermeintlichen Ähnlichkeit mit den in Europa heimischen Staudengewächsen wurden sie zunächst wie diese als Geranien bezeichnet. Erst im 18. Jahrhundert erkannten Botaniker die Unterschiede zwischen den beiden Arten, und der französische Botaniker L’Heritier gab der aus Südafrika stammenden Gattung den Namen Pelargonium. Im Gegensatz zum winterharten Geranium übersteht Pelargonium die kalte Jahreszeit hierzulande nur an einem frostfreien Ort im Haus. Ausserdem unterscheiden sich beide Arten in der Blütenform: Pelargonienblüten haben unten drei kleinere und oben zwei grössere Blätter, Geranium verfügt über fünf symmetrische Blütenblätter.

Fakt ist: Geranien heissen eigentlich Pelargonien bzw. botanisch Pelargonium und haben mit Geranium ausser der Zugehörigkeit zur gleichen Pflanzenfamilie nicht viel gemein. Dennoch bleibt in vielen Ländern die Bezeichnung Geranie für die Schöne aus Südafrika die gebräuchlichere Bezeichnung. Ein Problem ist das mit Sicherheit nicht. Bei der Orientierung im Gartencenter kann es jedoch hilfreich sein, wenn man den richtigen botanischen Namen Pelargonie schon einmal gehört hat.